Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

466 Ungleichzeitiges Eintauchen homogener Metalle. 
bezeichnete, da die verschiedenen Ansichten der Chemiker sonst leicht 
Mißverständnisse in die Ausdrücke bringen können. 
Von besonderem Interesse sind die elektrischen Wirkungen, welche 
Becquerel bei Zersetzung des oxygenirten Wassers durch Metalle, 
deren chemische Kenntniß wir hier voraussetzen, beobachtete^. 
An das Drahtende eines sehr empfindlichen Multiplicators be 
festigte er einen Platinlöffel, an das andere einen Platinschwamm, 
goß in den Löffel Wasser, welches sein 7- bis 8faches Vol. Sauer 
stoff enthielt und tauchte den Schwamm hinein. Sogleich entstand 
Aufbrausen, von Sauerstoffentbindung herrührend, und zugleich ein 
elektr. Strom, der vom oxygenirten Wasser zum Schwamm gieng. 
Gold- oder Silberschwamm (mit Löffeln von demselben Metall an 
gewandt) bewirken ähnliche Resultate; bei oxydirbaren Metallen, in 
fein zertheiltem Zustande angewandt, bleiben sich die Resultate nicht 
immer gleich, doch ist meist die Richtung des Stroms die nämliche, 
als in den vorigen Fällen. 
Andere Resultate erhält man bei Anwendung von Oxyden, 
welche durch das oxygenirte Wasser reducirt werden. So z. B. beim 
Silberoxyd geht der Strom in entgegengesetzter Richtung von vorhin 
vom Oxyd zum oxygenirten Wasser und auf gleiche Weise wirkt Kali. 
Achtunddreißigsteö Capitel. 
Ueber den Einfluß des ungleichzeitigen Eintauchens 
homogener Metalle auf die Erregung und Richtung 
des Stroms 
Wenn man zwei Platten eines homogenen Metalls, je oxydir- 
barer, je besser, also am besten von Zink, an den Enden des Mul- 
tiplicatordrahts befestigt, darauf erst die eine Platte für sich in ein 
Gefäß mit saurem oder salzigen Wasser (bei einem empfindlichen 
Multiplicator und Zink reicht schon gemeines Wasser hin) taucht, 
dann nach einiger Zeit die andere hinzu, so entsteht stets ein Strom, 
dessen Richtung anzeigt, daß das früher eingetauchte Metall sich 
positiv gegen das später eingetauchte verhält. 
* Amu. de Ch. ei de FIi. XXVIII. 20. 
** Dergl. hiezu: Oerstcd i» Schweigg. I. XXXIII. 164. — Velin 
in Gilb. LXXIII. 365. — Mari a n i ni in s. Saggio. 89. — Walckcr in 
Pogg. IV. 449. — Davy in Ami. de Ch. et de Ph. XXXIII. 289. — 
Becquerel in Schweigg. I. XLIX. 470. 
*** Diese Positivität dc6 früher eingetauchten Metalls, haben alle Beobachter, 
Oerstcd, Schwciggcr und Marianini, bestätigt gefunden; blos nach Davy 
(Auu. de Ch. et de Ph. XXXIII. 289. 292) soll das früher eingetauchte 
Metall negativ gegen das später eingetauchte seyn. Ich habe jedoch diese Der-
	        
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