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in galvanischen Combinationen.
Durch das Verhältniß der Ableitungsgrößen ist solchergestalt in
jedem Falle das Verhältniß der Intensitäten der Elektricität auf bei
den Platten zu einander bestimmt; allein es bleibt noch die Frage
nach ihrer absoluten Größe übrig. Zn dieser Hinsicht gilt ein Ge
setz, von welchem man allerdings gestehen muß, daß es bis jetzt
noch durch keine strengen direkten Versuche erwiesen ist, welches sich
jedoch in Bezug auf die zusammengesetzten Erscheinungen mit der Er
fahrung so durchaus in Uebereinstimmung zeigt, daß man es unbe
denklich als ein Grundgesetz für die galvanische Elektricität aufzustellen
pflegt. Dies ist folgendes.
Wenn gleich das Verhältniß der Intensitäten auf der einen und
der andern Platte sehr verschieden seyn kann, nach Beschaffenheit
von deren Ablcitungsgrößen, so bleibt sich doch die Summe
dieser Intensitäten bei allen Veränderungen dieses
Verhältnisses stets gleich, und hängt ihrer Größe
nach ab von der elektromotorischen Kraft, welche in
der Berührung beider Metalle erregt wird, so daß sie
sls ihr Maß dienen kann.
Es folgt aus diesem Gesetze der schon oben angedeutete Um
stand, daß wenn von zwei sich berührenden Platten eine dadurch
auf den Nullzustand gebracht wird, daß man ihr eine unendlich grö
ßere Ableitung giebt, als der andern Platte, so wird die Intensität
der Elektricität auf der andern Platte gerade doppelt so stark werden,
als sie in dem Fall war, wo die Ablcitungsgrößen beider Platten
sich gleich fanden
Alle Beobachter, welche Versuche hierüber angestellt haben, stim
men darin überein, daß dies wirklich der Fall sey, wenn man auch
gestehen muß, daß ihre dabei angewandten Instrumente ein genaues
Maß nicht zuließen.
* Man kann die hier angegebenen Beziehungen durch eine einfache For
mel ausdrücke»: Wenn wir die Intensität der El. auf der Platte, welche die
Ableitungsgröße A besitzt, J A nennen; die Intensität der El. auf der andern
Platte, welche die Ablcitungsgröße Z hat, J z , die Summe der Intensitäten auf
beiden Platten a; so haben wir nach dem Obigen die beiden Gleichungen:
Ja H" Jz == a
J a A = J z Z
a A
mithin
aZ
Ja — A4.Z’ J e
A + Z