Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Physiologischer Galvanismus. 
Nervenenden nur auf ^ Linie Weite, mit Vermeidung aller feuchten 
Zwischenwirkung nähert, und oberhalb und unterhalb armirt, Con- 
traction erfolge. Indeß scheint der Schluß, daß dieser Umstand aus 
einer eigenthümlichen a«ra nervorum oder sensiblen Nervenatmosphäre 
beruhe, etwas gewagt; und die Möglichkeit, daß selbst feuchter thie 
rischer Dunst bei sehr empfindlichen Präparaten zur Leitung der Wir 
kung hinreichend seyn könne, in Verbindung mit dem Umstande, daß 
auch ungeschlossene Ketten bei sehr empfindlichen Organen Zuckungen 
erregen können (S. 470 Anm.), möchte hiebei Berücksichtigung ver 
dienen. 
Die letzt erwähnte Anordnungsart des Versuchs gehörte schon 
zu den Fällen, die nur bei sehr hoher Empfindlichkeit der Frosch 
organe von Erfolg find; wir wollen jetzt die übrigen hieher gehö 
rigen Fälle durchgehen. Sie find nach Humboldt folgende: 
1) * Wenn der Lendenmuskel eines Frosches gegen den, orga 
nisch mit ihm verbundenen, Schenkelnerven zurückgebogen wird. 
2) Wenn der Schenkelnerv und sein Muskel mittelst feuchter 
Theile verbunden werden. 
3) Wenn feuchte Theile eine Leitung von einem Theile des 
Nerven zum andern machen. 
4) ** Wenn von zwei sich berührenden heterogenen Metallen 
eines den isolirten oder nicht isolirten Nerven armirt. Dies ist der 
S. 470 erwähnte Fall ohne Kette. 
5) Wenn ein homogenes Metall Nerv und Muskel verbindet. 
6) Wenn zwei Puncte eines Nerven durch ein homogenes 
Metall verbunden werden. 
7) Wenn ein feuchter Leiter die homogene Nervenarmatur an 
einem zweiten Puncte verbindet. 
8) Wenn heterogene Metalle Nerv und Muskel armiren, und 
mittelst eines feuchten leitenden Körpers berühren. 
9) Wenn homogene Metalle am Nerven liegen, beide aber durch 
ein heterogenes Metall verbunden find. 
10) Wenn homogene Metalle den Nerv bewaffnen, beide aber 
mittelst zweier feuchten Substanzen mit einem heterogenen Metalle 
verbunden sind. 
11) Wenn in der Kette zwischen einem Puncte des Nerven und 
dem andern mehrere Metalle mit feuchten Theilen abwechseln, und 
unter allen Metallen nur ein heterogenes ist. 
Zu einigen dieser Fälle mögen einige besondere Bemerkungen 
hinzugefügt werden. Die Anordnung des Versuchs 1) ist schon 
S. 6 Anm. beschrieben worden. 
* Z« 1), 3) und 4) vergl. Humboldt l. 31. 35. 38. — Ritter Bcitr. 
I. St. 3. S. 37. — Aldi »i I. 4. — Bolta in Gren I. YIII. 317. — 
Nobili in Bibi. univ. XXXVII. 12. 
** Zu Versuch 5), 6), 7), 9), 10) vergl. Humboldt I. 48. 51. 60. 63. 
65. 77. 238. — Pfaff, 64. 157 ff.
	        
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