Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Nachträge. 
auflösung und verbinde die Flüssigkeiten beider Schenkel durch einen 
Kupferstreifen. Das Ende, welches in die Metallauflösung taucht, 
überzieht sich allmälig mit Kupfer, am andern Ende setzt sich eine 
Doppelchlorverbindung von Kupfer und Natrium (salzsaures Kupfer- 
Natron) in Tetraedern krystallisirt ab. 
Das andere Verfahren ist einfacher. Man nimmt eine an 
einem Ende verschlossene Röhre und thut ein Oxyd, eine Flüssigkeit 
und einen Metallstreifen, der beide berührt, hinein. Es entsteht eine 
elektrische Reaction durch diese zusammengesetzte Berührung, die 
gewöhnlich, wenn nämlich sonst die Bedingungen günstig sind, 
die Bildung einer neuen Verbindung zur Folge hat. 
Folgendes sind einige Beispiele von chemischen Reactionen, die 
Becquerel auf diesem Wege bewerkstelligt hat. 
1) Man gieße in die, an einem Eyde verschlossene, Röhre conc. 
Salzsäure, und tauche ein Silberblech hinein, welches mir einem 
Silberdraht an ein Stück Kohle oder Anthracit befestigt ist, 
verschließe darauf die Röhre und lasse blos eine ganz kleine Oeff- 
nung, um das sich entbindende Gas entweichen zu lassen. Die Salz 
säure wird zersetzt, das Chlor tritt an das Silber und bildet Chlor- 
silber, welches in Oktaedern, die langsam anwachsen, krystallisirt; 
der Wasserstoff tritt mit Kohlenstoff zu einer gasförmigen Verbin 
dung zusammen, welche entweicht, oder, wenn die Röhre ganz ver 
schlossen wurde, sie sprengt. 
Auf analoge Weise kann man Chlorkupfcr darstellen. 
2) Man bringe in den einen Schenkel der unten mit feuchtem 
Sand oder Thon angefüllten IIförmigen Röhre eine salpetersaure 
Kupferauftösung und Kupferdeutoxyd, in den andern eine Auflösung 
des salzsauren Salzes, welches man dem Versuche unterwerfen will; 
verbinde dann beide Schenkel durch einen Kupferstreifen und schließe 
alle Oeffnuygen mit Kitt. Bald überzieht sich das Ende, welches 
in die Auftösung des salpetersauren Salzes taucht, mit metallischem 
Kupfer und es wird Salpetersäure frei. Im andern Schenkel oxy- 
Lirt sich der Kupferstreifen schnell; ein Antheil Chlor tritt an das 
gebildete Oxyd und bildet ein Oxychlorür, welches sich mit dem 
salzs. Salze oder Chlormetalle der Aust, verbindet. Allmälig kry- 
stallisirt diese Verbindung auf dem Streifen in schönen tetraedrischen 
Krystallen; doch muß man, um sie von 2 bis 3 Mill. Dicke zu 
erhalten, wenigstens 1 Jahr warten. Dem Kupfer kann man auch 
Silber oder Blei substituiren, um die entsprechenden Verbindungen 
zu erbalten, und eben so kann man der Aufl. des salzs. Salzes dce 
Auflösung bromwasserstoffsaurer oder jodwasserstoffsaurer Salze substi- 
luiren, um die entsprechenden Doppelverbindungen hervorzubringen. 
3) Krystalle von Kupferoxydul (Protoxyd) lassen sich auf fol 
gende Weise darstellen. Man thut auf den Boden der an einem 
Ende verschlossenen Glasröhre Kupferoxyd (Deutoxyd), füllt die 
Röhre mit einer Aufl. von gesättigtem salpeters. Kupfer an, und 
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