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Nachträge.
Leitungsvermögen der Flüssigkeiten. —- Pfaff ^
hat seine Versuche über das Leitungsvermögen der Flüssigkeiten neuer
dings wieder aufgenommen. Er verfuhr dabei so, daß er in die
Kette eines einfachen Zink-Kupferpaares, welches sich in einem Troge
mit Kochsalzauflösung befand, einen Multiplicator und eine Zelle
brachte, in welcher die Flüssigkeit, deren Leitlingsvermögen gemessen
werden sollte, sich zwischen vergoldeten Messingplatten befand, so
daß der Strom folgenden Weg zu durchlaufen hatte: Zink, Koch
salzlösung, Kupfer, Multiplicator, Gold, Flüssigkeit, Gold, Zink.
Die Zelle mit den Goldflächen war stets zu gleicher Höhe mit der
Flüssigkeit angefüllt, und ihr Leitungsvermögen wurde nach dem
Grade der Ablenkung der Magnetnadel bestimmt, wenn sie nach
mehrern Oscillationen zur Ruhe gekommen war. Die angewandten
Salzauflösungen waren vollkommen gesättigt für die mittlere Tempe
ratur, bei welcher experimentirt wurde.
Es muß in Bezug auf dieses Verfahren bemerkt werden, daß,
wenn nicht nach jedem Versuche sowohl die Goldflächen als die
erregenden Flächen wieder gereinigt oder durch eine hinreichende Be
rührung mit der Luft in ihren ersten Wirkungszustand versetzt wur
den, worüber Pfaff nichts bemerkt, auf diesem Wege sich keine
genau vergleichbaren Resultate erhalten ließen, wie ich mich durch
hinreichende Versuche überzeugt habe. Da überdies die Grade der
Ablenkung der Magnetnadel kein direckes Maß für die Kraft geben
können; und die Kraft nicht blos von dem Leitungsvermögen der
Flüssigkeit in den vergoldeten Zellen allein abhängt, so können die
nachfolgenden Zahlen jedenfalls blos zur annähernden Angabe größe
rer oder geringerer Differenzen dienen, welches Pfaff selbst von
ihnen bemerkt. Endlich muß auch hier bemerkt werden, daß die
ganze Reihenfolge nicht für das eigenthümliche L ei tun gs ver
mögen der Flüssigkeiten, sondern für das, was ich S. 225 Lei
tungsvermögen in der Flüssigkeit genannt habe, gilt
Destillates Wasser .........
Essigsaures Blei ..........
Salzsaures Blei ..........
Schwefelsaures Kali .........
Salpeter ............
Salzsaurer Kalk ..........
Schwefelsaures Natron ........
Chlorsaures Kali ..........
Schwefelsaures Mangan .......
* Schweigg. I. LV. 258.
** Das Interesse der Wahrheit federt es, diese Bemerkungen zu mache»,
die nicht gegen den Beobachter gerichtet sind; denn diese Versuche sind unstrcir
tig mit allen den Berücksichtigungen angestellt, welche die bisherige Ansicht Uber
die Wirklingsverhältnisse der Kette als hinreichend erscheinen ließ.