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Von der Volta'schen Säule.
gleich sind, dieselbe Ladung erhalten werden wird, mag man Plat
ten von der Ifachen oder lOOfachen Oberflache anwenden. Dieser
Satz, welcher auch durch die Versuche Anderer seine volle Bestäti
gung erhalten hat, ist eigentlich nur eine Folgerung aus unsern
Grundansichten über die Art, wie sich die El. in galvanischen Com
binationen verbreitet. Biot fand ferner, indem er die Ladungen
verglich, die durch Säulen von gleich viel Plattenpaaren, aber mit
verschiedenen leitenden Flüssigkeiten aufgebaut, erhalten wurden, daß
das Wasser, die Auflösungen von Kochsalz, von Salmiack, von
chlorsaurem Kali, von Alaun und von Eisenvitriol, mithin Flüssig
keiten von sehr verschiedener Beschaffenheit, einander sehr nahe in ihrer
Wirksamkeit kamen; so daß sonach die endliche Ladung der Pole un
abhängig von dem verschiedenen Lcitungsvermögen der Flüssigkeiten zu
seyn scheint, das Erscheinungen zufolge, die wir im nächsten Capitel
betrachten werden, wahrscheinlich nur die Zeit, in welcher die La
dung zu Stande kommt, modificirt. Allerdings fand Biot zwischen
andern Flüssigkeiten, z. B. Natronauflösung und Alaunauflösung
ii. s. w. sehr bedeutende Verschiedenheiten in dem angegebenen Bezug.
Wir haben jedoch nach später zu erörternden Erfahrungen guten Grund,
diese Verschiedenheiten darin zu suchen, daß manche Flüssigkeiten so
schnell verändernd auf die Metalle, mit denen sie geschichtet werden,
einwirken, daß das elektrische Verhältniß der Metalle selbst zu ein
ander dadurch verändert wird, was denn auch natürlich die Inten
sität der davon abhängigen Ladung verändern muß.
Die bisherige Betrachtung galt für die an einem Pole nicht
isolirte Säule. Betrachten wir sie jetzt, wenn sie an beiden Polen
isolirt ist, und nehmen zu diesem Zweck zuvörderst eine Säule von
4 Plattenpaaren vor. Das Zink und Kupfer jedes Plattenpaars
dieser Säule werden entgegengesetzt aber gleich stark elektrisch werden,
und diese Elektricitäten werden sich gleichförmig auch über alle andern
Platten fort verbreiten, die nach derselben Seite mit der in Betracht
gezogenen Platte liegen. Um den Totaleffect zu haben, wird man,
wie oben, die positiven und negativen Elektricitäten, die solchergestalt
jeder Platte zukommen, zu summiren haben und man erhält hiedurch
folgendes Schema,