Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Zweigliedrige Säulen. 
GlaftS mit dem Boden in Verbindung gewesen war, zeigte sich am 
Elektrometer eine positive Ladung; indeß, wenn das Wasser des 
letzten Glases mit dem Condensator und das des ersten Glases mit 
dein Boden verbunden wurde, der Condensator eine negative La 
dung erhielt. An dem zweiten Apparate dagegen, in welchem das 
Wasser jedes Glases mit zwei gleich großen Theilen der Metallblätt- 
chen in Berührung war, vermochte er bei wiederholten, mit der 
größten Genauigkeit angestellten, Versuchen nie auch nur das geringste 
Zeichen von El. zu entdecken. Auch überzeugte er sich sehr deutlich, 
daß in dem zweiten Apparate die elektrische Spannung sich sogleich 
entwickelte, sobald er nur eine Ungleichheit der Berührungspuncte 
hervorbrachte. — Ganz so wie hier verhielt sich bei diesen Versuchen 
auch Zink. 
Z am boni bemerkt, daß der vorerwähnte Apparat nicht sogleich 
nachdem er zusammengesetzt war, eine elektrische Spannung äußerte. 
Diese erschien erst nach einigen Minuten und wuchs dann so stufen 
weise, bis sie zu einem Maximum gelangte, was wahrscheinlich 
einerseits auf der langsamen Durchbewegung der El. von einer Ab 
wechslung zur andern, andrerseits darauf beruhen mag, daß die 
Metallblättchen einige Zeit nöthig haben, sich mit dem Wasser in 
gehörige innige Berührung zu setzen. 
Um die Wirkung einer besser leitenden Flüssigkeit als Wasser 
zu prüfen, erhöhte Zamboni das Leitungsvermögen des reinen 
Wassers in den Gläsern von Stufe zu Stufe, durch Salmiackauf- 
lösung, von der er zuerst nur zwei oder drei Tropfen dem Wasser 
in jedem Glase des Apparats zusetzte. Durch diesen Zusatz gewann 
der Eintritt der elektrischen Spannung viel an Geschwindigkeit, auch 
nahm sie etwas an Größe zu, doch war immer noch eine merkliche 
Zeit nöthig, ehe sie sich in dem Condensator des Elektrometers voll- 
kommen anhäufte. Ein zweiter Zusatz einiger Tropfen der Salmiack- 
auflüsung gab der elektrischen Spannung eine noch größere Geschwin 
digkeit, dagegen fing die Größe der Spannung an, etwas abzuneh 
men; und als er auf dieselbe Weise fortfuhr, das Leitungsvermögen 
des Wassers durch Salmiack zu erhöhen, schien sich die Geschwin 
digkeit der el. Spannung immer fort auf Kosten der Größe dersel 
ben zu vermehren, bis endlich die el. Spannung ganz und gar aus 
blieb. Es ergiebt sich hieraus, daß die zweigliedrige Säule nicht 
blos Ungleichheit der Berührung des feuchten Körpers mit den Me- 
tallflächen zur Bedingung hat, sondern auch noch verlangt, daß der 
feuchte Körper ein unvollkommener Leiter sey. 
Zamboni fand ferner, daß, wenn man in dem Zeitpuncte, 
in welchem der zweigliedrige Apparat das Maximum der Spannung 
erhalten hat, den Condensator damit ladet, bei unmittelbarer Wie 
derholung des Versuchs eine lange dauernde Berührung nöthig ist, 
um die vorige Spannung hervorzubringen, und bei mehrinaliger Wie 
derholung des Versuchs hinter einander nach gleich langer Berührung
	        
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