Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Geschlossene Kette im Allgemeinen. 
elektricitat gemein; indem sie hier wie dort von einer, in den Zu 
stand des Gleichgewichts gekommenen, Elektricität abhängig sind. 
Bald aber werden wir andere Wirkungen kennen lernen, welche die 
geschlossene galvanische Kette, d. h. ein Elektromotor oder eine Säule, 
deren Pole durch einen Letter mit einander in Verbindung sind, dar 
bietet, und welche wir durch die gewöhnliche Elektricität nach den 
bis jetzt von uns angeführten Erfahrungen noch nicht in derselben 
Art zu erlangen vermochten. 
Indem wir die Darstellung dieser Wirkungen unternehmen, be 
merken wir zum Voraus, das; eine allgemein anerkannte Theorie 
derselben bis jetzt noch nicht vorhanden ist, indem fast jeder, der sich 
damit beschäftigt hat, eine andre Ansicht oder wenigstens Modisica- 
tion derselben ausgestellt hat. 
Ich selbst werde, um die Erscheinungen auf die möglichst ein 
fache, und mit der am allgemeinsten gangbaren Vorstellung überein 
kommendste, Weise darzustellen, sie Anfangs mit keinem andern Grund 
sätze in Beziehung setzen, als daß die Flüssigkeiten, welche in die geschlos 
sene Kette eingehen, schlechthin als Leiter der Elektricität von einem 
Plattcnpaare zum andern wirken, ohne die übrigen Wirkungen dieser 
Flüssigkeit dabei zu berücksichtigen. Später, wenn wir die ander 
weitigen Functionen der Flüssigkeit näher ins Auge fassen werden, 
wird sich ergeben, daß diese Ansicht einige Modisicationen oder wenig 
stens Erläuterungen erfahren muß, um wirklich die Gesammtheit der 
Erscheinungen zu umfassen. 
Jetzt zur Sache selbst. 
Wenn man zwei heterogene Metalle, die sich an einem oder 
mehrern Puncten metallisch berühren, an andern Puncten durch irgend 
einen flüssigen Leiter mit einander in Verbindung setzt, so ist dadurch 
der einfachste Fall einer geschlossenen galvanischen Kette gegeben, wel 
chen man schlechthin mir dem Namen der einfachen Kette zu 
belegen pflegt. 
Eine solche stellt man z. B. dar, indem man zwischen eine 
Zink - und eine Kupferplatte ein feuchtes Papierblatt einschiebt, doch 
so, daß sich die Platten noch an ihrem Rande berühren, oder in 
dem man einen Zink- und Kupferdraht, oder dergleichen Platten in 
eine Flüssigkeit eintaucht, wahrend ihre außerhalb der Flüssigkeit be- 
sindlichcn Theile sich berühren. Ja die Bedingungen der einfachen 
Kette sind erfüllt, wenn man zusammengelöthete oder sich nur innig 
berührende Stücke heterogener Metalle ganz in eine leitende Flüssig 
keit eintaucht. 
Wir wollen jetzt untersuchen, was der Erfolg einer solchen An 
ordnung seyn muß. 
Vermöge der Berührung der heterogenen Metalle und der hie 
durch entwickelten elektromotorischen Kraft muß sich hiedurch eben so 
gut El. entwickeln, als wenn die Kette osten wäre. Indern nun 
aber die positive El. von der einen und die negative El. von der
	        
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