Geschloffene Kette im Allgemeinen.
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tauschen Kette der Strom jedes einzelnen Plattenpaares durch die
andern Paare hindurch zu durchlaufen hat, seine Intensität so
schwächte, daß z. B. der Strom einer geschlossenen Säule aus
5 Plattenpaarcy in der That nicht die 5fache Stärke von dem
Strom einer einfachen Kette hätte. Später werden wir uns näher
über diese Umstände zu belehren suchen.
Die einfachste Art, mittelst deren sich eine geschlossene zusam
mengesetzte Kette in der Wirklichkeit darstellen läßt, ist die, daß
man den Zinkpol einer Säule, wie wir sie bisher beschrieben, in
einen Zinkdraht, den Kupferpol derselben in einen Kupferdraht aus
gehen läßt, und diese Drähte in ein gemeinschaftliches Gefäß mit
Flüssigkeit, so daß sie sich innerhalb desselben nicht berühren, leitet.
In diesem Fall wirken die Drähte nur als Fortsetzungen der Platten
an welche sie gefügt sind, und die Flüssigkeit im Gefäße wirkt
äquivalent den Flüssigkeitsschichtcn in den feuchten Scheiben der
übrigen Säule; und trägt nicht mehr und nicht minder als diese
zur Schließung des ganzen Kreises bei, daher sie auch durch die
Einwirkung des Stroms gleichartige Veränderungen mit denselben
erleidet, wie wir später erfahren werden.
Eine andre bequeme Vorrichtung ist die, welche unter dem
Namen des B.'eche rap p a ra ts (appareil de tasses en couronne)
bekannt ist. Dieser läßt sich, ganz nach obigem Schema, so anord
nen, daß man eine Reihe, mit leitender Flüssigkeit gefüllter, Glas
becher im Kreise stellt, in jeden Becher eine Zink- und eine Kupfer
platte stellt, so das; sie sich innerhalb desselben nicht berühren, und
nun allemal die Zinkplatte des einen Gefäßes metallisch, z. B.
durch Drähte, mit der Kupferplatte des nächsten Gefäßes verbindet.
Wie man sieht, enthält bei dieser Anordnung jedes Gefäß die ent
gegengesetzten Hälften zweier verschiedenen Elektromotors, zwischen
denen durch die Flüssigkeit im Gefäß die Ueberleitung bewirkt wird.
Statt Platten, die mit Drähten zusammengefügt werden, kann man
sich auch zweckmäßig hiebei bogenförmig gekrümmter Streifen bedie
nen, deren eine Hälfte aus Zink, die andre aus Kupfer besteht,
und deren heterogene Schenkel man allemal in zwei aufeinanderfol
gende Becher (immer in derselben Ordnung) einsetzt.
Richtet man den Apparat auf die erste der angeführten Arten
ein, so nennt man die Drähte, welche als Verlängerungen der Pol-
platten in das Gefäß mit Flüssigkeit tauchen, Leitungsdrähte
oder Schließungsdrähte (nach Ampere's Ausdruck Rheo-
phoren) der Säule. Gewöhnlich erfüllt man bei ihnen nicht die
oben angegebene Bedingung, sie respectiv von gleichem Metall mit
ihren Polplatten zu nehmen, sondern nimmt sie z. B. beide von
Zink oder von sonst einem beliebigen Metall, ohne daß dies einen sehr
großen Unterschied in der elektrischen Strömung hervorbrächte. Auch
läßt sich theoretisch zeigen, daß dies nicht anders seyn kann. Ge
setzt z. B. beide Leitungsdrähte seyen von Kupfer, und die Säule
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