Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Geschloffene Kette im Allgemeinen. 
wenn ihre elektromotorische Wirksamkeit für die Pole der Säule 
verloren gienge und sie nur noch als passive Leiter wirkten 
Wenn in einer Säule die Leitung durch alle feuchte Zwischen 
glieder nicht gleich gut ist, sondern irgendwo zwischen zwei Elemen 
ten derselben eine Flüssigkeit sich befindet, die vermöge ihrer eigen 
thümlichen Beschaffenheit oder ihrer Dimensionen dem Durchgang 
des Stroms ein größeres Hinderniß entgegensetzt, als die Zwischen- 
flüssigkeit der andern Elemente, so sieht man sofort an den Grän 
zen dieser Flüssigkeit sich zwei entgegengesetzte Pole der Säule bil 
den, oder das Elektrometer hier eine verstärkte Spannung zeigen; 
gleich als ob keine vollkommene Schließung der Säule Statt fände m * ** *•* 
In der That erhellt, daß die entgegengesetzten Elektricitäten, wenn 
sie sich durch die übrigen Glieder der Säule schneller entwickeln und 
bewegen können, als sie sich durch den unterbrechenden feuchten Lei 
ter hindurch zu neutralisiren vermögen, an seinen Gränzen in ge 
wissem Grade anhäufen und so mehr oder weniger die Erscheinungen 
der ungeschlossenen Kette darstellen müssen. Daher bemerkt man 
denn auch stets und allgemein, daß in demselben Grade, als die 
Phänomene, welche von Einwirkung einer ungehinderten Strömung 
der Elektricität abhängen, an Intensität zunehmen; in demselben 
Grade die elektroskopischen Erscheinungen verschwinden und umge 
kehrt, so daß man sagen kann: was für die eine dieser Wirkungen 
verloren gehe, werde zum Vortheil der andern verwandt. 
Diese Umstände gehen aus den übereinstimmenden Erfahrungen 
E r m a n' s Ritter's ****, Jager's ff, Configliachi's 
und Brugnatelli's-sch, P r e ch t l's hervor. Um sie nach 
zuweisen, verfährt man am besten so, daß man die Leitungsdrähte 
der Pole einer Säule in eine Glasröhre leitet, worin theils der Ab 
stand der Spitzen dieser Drähte, mithin die Strecke der zwischen ihnen 
zu durchlaufenden Flüssigkeit, theils die Beschaffenheit der Flüssigkeit 
selbst verändert werden kann, während die Dimensionen und Beschaf 
fenheit der Flüssigkeit zwischen den übrigen Elementen der Säule sich 
gleich bleiben ffff. 
* Ritter in Gilb. VIII. 451. 
** Daher nennt man in der That eine solche Säule eine unvollkommen 
geschlossene. 
*•* Gilb. VIII. 204. X 3. 
**** Gilb. VIII. 455. 
-¡- Gilb. XIII. 411. 
tt Gehlen. I. VIII. 344. 
fff Gilb. XXXV. 88. 
titf Um einen Versuch als Beispiel anzuführen, so leitete Erman zwei 
Platindrähte, an den Polen einer Säule von 200 Plattenpaarcn befestigt, in eine 
Glasröhre, so daß die Spißcn derselben 6 Zoll darin abstanden, und brachte zu 
gleich an jeden Draht ein äußerst feines und sicheres Blattgoldclcktroiiicter an. 
Die Gaserzeugung (eine Wirkung der strömenden El., die wir später kennen ler 
nen werde») war wenig lebhaft, und die Elektrometer behielten beinahe die völlige
	        
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