Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Vierter Band)

88 Von der Wirkung der Magnete 
gnetisirung zwischen starken Magnetstaben äußerten*; wobei bcmer- 
kenswerth ist, daß das Kupfer keinen dergleichen Einfluß auf das 
Eisen, noch das Antimon auf das Nickel äußert. Vom Arsenik 
ist schon lange bekannt, das^es, in hinreichender Menge beigemischt, 
sowohl dem Eisen, als Kobalt, als Nickel seine Fähigkeit magne 
tisch zu werden, benimmt; ja manche sprachen dem Nickel und Ko 
balt diese Fähigkeit ganz ab; da sie, anstatt reiner Metalle, viel 
mehr mit Arsenik verunreinigte vor sich gehabt hatten**. 
B i o t führt als die einzigen Metalle, bei denen die Fähigkeit, 
für sich magnetisch zu werden, erwiesen ist, Eisen, Nickel und 
Kobalt an. Andre*** wollen auch dem Chrom, Uran und 
Mangan diese Eigenschaft beilegen ; und neuerdings Becque re lch 
selbst dem Wismuth und Antimon. Es ist jedoch für diese Metalle 
nicht hinlänglich ermittelt, ob nicht die beobachteten magnetischen 
Erscheinungen bei ihnen von Gegenwart von Eisen abhingen; ja 
nach Saigeychch ist die bei Antimon und Wismuth von Bec 
querel beobachtete Erscheinung überhaupt nicht magnetischer Arr. 
Es ist um so weniger anzunehmen, daß Antimon die Fähigkeit ma 
gnetisch zu -werden besitze; da wir aus Seebecks Versuchen erfah 
ren haben, daß es dein Eisen vielmehr die Fähigkeit dazu benimmt. 
Die Versuche Poisson's chchch und Lampadius § lehren 
übrigens, daß das Nickel durch dieselbe magnetisirende Kraft min 
der stark magnetisch wird, als das Eisen. 
Schließlich wollen wir noch die Beschreibung eines Instruments 
(nach der Abänderung von Saigey) angeben, welches, von Bail- 
lif erfunden und Sideroskop genannt, zur Auffindung höchst 
schwacher magnetischer Einwirkungen dienen kann. 
Der wesentliche Theil desselben ist nichts anders als ein Stroh 
halm (von 42 Centim. d. i. 154 par. Zoll Länge) §§, welcher in 
einem, an einem Coconfaden aufgehangenen, Steigbügel von Papier 
liegt §§§, und in welchen (Strohhalm) an jedem Ende ein bis zur 
* Auch äußerten Scheibe» ans diesen Metallen auf Magnetnadeln keine der 
Einwirkungen, welche wir im zehnten Schaltkapitcl beschreiben werden. 
** Chencvir in Gilb. An». XII. 628. 
*** Ritter in Gilb. Ann, IV. 15. 
f Pogg. Ann. X. 292. 
•j f Bullet, des sc. math. etc. Oct. 1827. 
ist Ann. de Ch. et de Ph. XXV. 119. 
§ Schwcigg. I. X. 
§§ Baillif wendet den Strohhalm blos von 9 Zoll Länge an. Das 
Stroh muß reif seyn, und da cs fast beständig gekrümmt ist, so muß man zuvor 
die Enden des Halmes in ein paar kleine Schraubstöcke einzwängen, de» untern 
Schraubstock mit einem Gewichte (4 Pfund) beschweren, das Stroh befeuchten 
und dann ein heißes Eisen längs demselben hinführen (Pogg. Ann. X. 598; 
die genauere Beschreibung von Baillif's Instrumente s. im Bullet, uuiv. des 
sc. inath. VIII. 87). 
§§§ Etwa wie Fig. 20. Taf. IX.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.