Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Vierter Band)

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164 Elektromagnetismus. 
braucht man daselbst nur die nämliche Construction, als im Punct 3\f 
zu wiederholen, d. h. man ziehe daselbst eine Linie DSD', die mit 
FS=FN einen Winkel FSD gleich dem Winkel FND mache; 
und nimmt man alsdann auf dieser Linie vom Punct S an zwei 
entgegengesetzte, unter einander gleiche. Langen SD, SD', so wird 
die erste die Kraft vorstellen, durch welche eine, in S befindliche, 
Quantität N von südlichem Magnetismus sollicitirt werden würde; 
und die zweite Kraft, welche eine eben so große, an dem nämlichen 
Puncte befindliche, Quantität von nördlichem Magnetismus sollici- 
tiren würde. Dies ist ganz der Fall, den uns die Nadel in der Lage 
ihres Gleichgewichts darbietet. Ihre Maste wird sich sonach wirklich 
durch zwei Mittelkräfte sollicitirt befinden, die unter einander die 
obigen Beziehungen haben, d.h. deren eine NI), welche am Pole F 
wirkt, ihn von F nach D zu ziehen strebt, während die andre SV', 
welche der ersten gleich ist, aber ihren Angriffspunct am Pol S hat, 
diesen von S nach B' mit gleicher Stärke zieht. Nun erhellt aus 
den einfachsten Grundsätzen der Statik, daß die beiden Kräfte NB, 
SD', da sie gleich find, da sie an Hebelarmen von gleicher Lange. 
CS, CN wirken und zugleich streben, die Nadel nach entgegenge 
setzter Richtung zu drehen, dieselbe in der, auf FC senkrechten, Lage 
FCS nicht anders im Gleichgewicht lasten können, als wenn ihre 
Richtungen Nö, SD' gleich gegen die Nadel geneigt sind, d.h. nicht 
anders, als wenn die Winkel BiNß, D'SC, gleich sind, welches 
erfodert, daß BFF gleich B'SF sey. B'SF aber ist vermöge der 
Construction mit B'FF an sich schon gleich, weil das System der 
Linien FS und DSD' kein andres ist, als das der Linien FF und 
BSD' von 3X T nach S übergetragen. Mithin sind in diesem Zustande 
des Gleichgewichts, den die Beobachtung in der Wirklichkeit nach 
weist, die beiden Winkel DBiF, B'NF unter einander gleich, woraus 
folgt, das; sie beide Rechte sind, da sie Nebenwinkel auf der näm 
lichen Geraden darstellen. Demnach: Wenn ein vom V ol tau 
schen Strom durchlaufener, unbegränzter (imlefim) 
Schließungsdraht auf ein Theilchen von südlichem 
oder nördlichem Magnetismus wirkt, welches in einem 
gewissen Abstand FS oder FF von seiner Mitte liegt, 
so ist die Mittelkraft der von ihin daraus ausgeübten 
Kräfte senkrecht auf den kürzesten Abstand des Theil- 
chens vom Drahte» 
Wir haben hier nicht zu untersuchen, wie die verschiedenen 
Durchschnitte des Drahts zur Zusammensetzung dieser Mittelkraft 
beitragen, noch, wie die unendlich kleinen Theilchen jedes Durch-! 
schnitts Mittelkräfte geben können, welche eine quere Richtung aw 
den Draht haben. Diese besondern Umstände hängen nothwendiger- 
weste von der Beschaffenheit der Kräfte ab, welche der el. Stron 
in jedem der integrirenden Theilchen, woraus die Maste des Drahte 
besteht, entwickelt. Die Kenntniß dieser Thcilchenkräfte würde ohn 
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