Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Vierter Band)

Elektromagnetismus. 175 
Gränze dieser Nähe sich in Bezug auf die, vom Draht ausgebenden, 
Kräfte in der Lage befindet, welche Taf.XI. Fig. 15 und 15 bis dar 
stellen, so wird sie stets nach der ursprünglichen Lage ihres Gleich 
gewichts EXE' zurückgeführt werden; hat sie dagegen die durch 
Fig. 14 und 14 bis angegebene Lage, so wird sie sich stets davon 
entfernen und sich umkehren, um in die entgegengesetzte Richtung 
zu gelangen; so daß also die Bedingungen der Stabilität und 
Nichtstabilität hier gerade die entgegengesetzten von denen sind, welche 
Statt hatten, da der Draht E sich außerhalb des, von den Polen 
der Nadel zu beschreibenden, Kreises befand. Steht endlich der 
Draht in I auf diesem Kreise selbst, so hat keins von jenen beiden 
Bestrebungen das Uebergewicht; und da die beiden senkrechten Sei- 
tenkräfte, welche die Pole der Nadel sollicitiren, dann stets gleich 
sind, so kann diese ohne Unterschied in allen Lagen im Gleichge 
wicht bleiben, worein man sie willkührlich bringen mag. Alle diese 
Folgerungen, welche sich aus dem Gesetz der Kraft ergeben, sind 
vollkommen in Uebereinstimmung mit der Erfahrung, wie Pouil- 
let durch sorgfältige und sehr mannichfach abgeänderte Versuche 
nachgewiesen hat, die somit eben so viel Bestätigungen für dieses 
Gesetz abgeben. 
Alle Resultate dieser Untersuchung lassen sich mit einem Blick 
übersehen, wenn man die senkrechten Seitenkräfte, durch welche die 
Bewegung der Nadel bedingt wird, auf ihre algebraischen Ausdrücke 
bringt. Man braucht selbst diese Ausdrücke nur für einen einzigen 
Fall zu sinden, z. B. den der Taf. XI. Ei»-. 14; alle andern lassen 
sich alsdann daraus ableiten, indem man blos die Vorzeichen in 
der Formel, gemäß der veränderten Richtung der Kräfte oder der 
Ablenkung der Nadel aus der Lage ihres Gleichgewichts ändert. Es 
heiße also Eig. 17 * D der Abstand CF des Drahts von der 
Mitte der Nadel, in welcher sie aufgehangen ist, r der gemeinschaft 
liche Abstand (CS und CN) dieser Mitte von jedem der beiden 
Magnetpole, 6- der Winkel ECS, um welchen die Nadel abgelenkt 
ist, wobei der Pol S dem Punct F genähert ist; endlich X eine 
beständige Größe, welche die absolute Intensität der Kraft vorstellt, 
die der Draht bei der Einheit des Abstandes auf eine Quantität 
von südlichem oder nördlichem Magnetismus, gleich der, in jedem 
der beiden Pole S oder X befindlichen, ausüben würde. Nennt 
man ferner Ä den Abstand FS und A' den Abstand FN, so werden 
I die absoluten Kräfte, die der Draht auf diese beiden Pole in der 
Lage, wie sie die Figur darstellt, ausübt, zum Ausdruck haben 
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— und 7-7-, von denen die erste nach Sv, die andre nach 3\T>' wirkt« 
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Um die sich daraus ergebenden senkrechten Seirenkräfte zu erhalten, 
* Diese Fig. 17 fehlte ganz im Original, und mußte nach dein Text hinzu 
gefügt werden.
	        
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