Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Vierter Band)

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Elektromagnetismus. 
geht. Durch die Pfeile, welche an dem Umfang des Kreises ver 
zeichnet sind, wollen wir die Richtung der transversalen Wirkungen 
andeuten, die der Draht auf ein Theilchen Magnetismus von gege 
bener, z. B. südlicher, Beschaffenheit äußern würde, welches ihm 
von Weitem in der Ebene des Durchschnitts selbst dargeboten wäre. 
Alle unsre Erfahrungen haben sich dahin vereinigt, zu zeigen, daß 
die Gesammtwirkung des Drahts auf ein solches, in A gelegenes, 
Theilchen genau derjenigen gleich ist, welche eine unendlich kleine 
Magnetnadel sV äußern würde, die berührend am kreisförmigen 
Durchschnitt F wäre, und deren Mitte </ sich in der Geraden AF 
befände, die das magnetische Theilchen mit dem Mittelpunct des 
Drahtdurchschnittes verbindet. 
Wir wollen jetzt parallel mit dem Draht F einen zweiten Ver 
bindungsdraht F' anbringen, der auf die nämliche Weise mit den 
Polen des Volta'schen Apparats verbunden ist. Die kreisende Rich 
tung der Kraft, die dieser zweite Draht äußert, wird also auch die 
nämliche, als für den ersten seyn; was wir durch die nämliche Rich 
tung der Pfeile andeuten. Substituirt man nun in Gedanken der 
unbekannten Wirkungsart dieser Drähte, die ihnen gleichgeltenden 
Wirkungen tangentieller Magnetnadeln, so ergicbt sich aus dem blo 
ße^ Anblick der Figur, daß sie einander wechselseitig die Flächen 
zukehren, wo die Nadeln einander anzuziehen streben, während im 
Gegentheil, wenn der zweite Draht auf die umgekehrte Weise, als 
der erste, mit den Polen des Volta'schen Apparats verbunden wäre, 
wie in Fig. 34. Taf. XII., die beiden Drähte einander die Flächen 
zukehren würden, wo die Nadeln sich abzustoßen streben. Wenn 
demnach die Drähte auf die magnetisirten Körper vermöge einer 
momentanen Magnetisirung ihrer Theilchen wirken, wofür alle Ana- 
logieen sprechen, so steht zu erwarten, daß diese nämlichen Wirkun 
gen sich auch noch nach den nämlichen Gesetzen von einem Draht 
auf den andern äußern werden. Sind also die beiden Drähte der 
Fig. 33 und 34 so aufgehangen, daß sie ihrem wechselseitigen Ein 
fluß folgen können, so werden sie, diesen Erfahrungsschlüffen zufolge, 
im Fall der Fig. 33, wo die kreisende Richtung der Kraft in bei 
den die nämliche ist, sich anziehen; und im Fall der Fig. 34 sich 
abstoßen müssen, wo die Kraft die Drähte nach entgegengesetzter 
Richtung umkreist. Hiemit zeigt sich auch ganz das Resultat der 
Erfahrung in Uebereinstimmung, wie Ampöre gezeigt hat, indem 
er Theile ZOC, Z'O'C' cylindrischer Leiter einander parallel auf- 
hieng, die zu beiden Seiten einer horizontalen Axe ins Gleichge 
wicht gebracht waren, und deren umgebogene Enden Z, €, Z', C', 
in Schälchen voll Quecksilber tauchten, so daß sie bei dieser Anord 
nung sehr leicht durch eine hin- und wiedergehende Bewegung sich 
einander nähern oder von einander entfernen konnten. Auch braucht 
man nur das Quecksilber dieser Schälchen oder ihrer Träger mit 
den Polen eines Volta'schen Apparats in Verbindung zu bringen,
	        
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