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Von den sphärischen linsen.
daß dieser sich innerhalb der Brennweite AF der parallelen Stralen
befinde, und dessen Krümmung so beschaffen sey, daß die Bilder der
Puncte 8, 8' in die Vereinigungspuncte f, f', genau in der Entfer
nung fO, f'O fallen, bei welcher das Auge am deutlichsten sieht.
Auch bedienen sich Weitsichtige solcher Gläser zum Sehen naher Ge
genstände, die sie deutlich wahrnehmen wollen. Von der Art sind
daher gewöhnlich die Brillen, zu denen alte Leute zur Verbesserung
ihres Gesichts ihre Zuflucht nehmen, weil der Fehler derselben ge
wöhnlich in Weitsichtigkeit besteht. Diese nützliche Erfindung setzt
sie in den Stand, zu lesen, zu schreiben, zu nähen, und überhaupt
alle Arbeiten zu verrichten, die nahe am Auge vorgenommen werden
müssen, gerade so, als wenn ihre Sehweite durch das Alter nicht
verlängert worden wäre. Um aber entfernte Gegenstände deutlich
zu sehen, müssen sie diese Gläser bei Seite legen, weil in diesem
Fall durch dieselben eine Convergenz der Stralen auf der Seite des
Auges bewirkt wird, was, unsern obigen Erörterungen zufolge, der
Deutlichkeit des Sehens wesentlich hinderlich ist.
Von den Lupen und einfachen Mikroskopen.
Des nämlichen Hülfsmittels bedienen sich auch die Uhrmacher
und überhaupt alle Leute, welche mit sorgfältiger Bearbeitung klei
ner Gegenstände zu thun haben; hier jedoch nicht in der Absicht,
einen Gesichtsfehler zu verbessern, indem ihr Gesicht vortrefflich seyn
kann, sondern, um die Bilder der Gegenstände zu vergrößern, und
ihre einzelnen Theile dadurch besser zu unterscheiden. Um uns eine
nähere Einsicht in diese nützliche Anwendung zu erwerben, wollen
wir uns, in Taf. XIV. Fig. 56, unter 00 das Auge und unter
88' den Gegenstand vorstellen, um dessen deutliches Sehen in ver
größerten Dimensionen es zu thun ist. Käme es blos auf diese Ver
größerung an, so ließe sich dadurch zum Zweck gelangen, daß Man
den Gegenstand ganz nahe ans Auge brächte, indem der Gesichts
winkel, den das Bild eines Gegenstandes unterspannt, mit der An
näherung des letztem an unser Auge zunimmt. Allein das Bild
würde hier verworren erscheinen, weil sich der Gegenstand dann
diesseit der Gränzen des deutlichen Sehens befände. Was also zu
thun, um diesem Uebelstand abzuhelfen? Man bringe nur ganz nahe
ans Auge ein Collectivglas, und gebe dem Gegenstand innerhalb der
Brennweite desselben seine Stelle, gerade in der Entfernung vom
Glase, daß sein Bild II' in die Weite OL, Of' zurückgeworfen
werde, bei welcher das vollkommene Sehen von Natur Statt findet.
Dieser Bedingung kann immer Genüge geschehen, da die Entfernung
des Bildes vom Glase von Null bis ins Unendliche, je nach der
Entfernung des Gegenstandes, sich abändern kann. Hat man durch
einige Versuche diese angemessene Entfernung gefunden, so wird man