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Von der doppelten Skralenörechung,
zu Grunde gelegten, Gesetze hindurch, und er wird, beim Wieder
austritt durch diese Oberfläche, mit dem einfallenden Stral Ei zu
sammenfallen müssen. Nicht überflüssig wird die Bemerkung seyn,
daß diese Bedingung und die ganze Beobachtung an sich völlig un
abhängig von der stärkern oder schwächer« brechenden Kraft des
Glasprisma's sind. Dies Prisma dient durchaus zu weiter nichts,
als die, im Krystall gebrochenen, Stralen aufzunehmen und ihnen
den Austritt möglich zu machen.
Bei diesem Beispiel habe ich das Prisma so geschnitten angenom
men, daß die ungewöhnliche Brechung, gleich der gewöhnlichen, in
der Einfallsebene vor sich gieng. Dies ist der einfachste Fall, und
der, welcher bei weitem die meiste Bequemlichkeit zur Bestimmung
der Elemente der doppelten Brechung in allen Krystallen darbietet,
wenn man das Gesetz dieser Brechung als gegeben zu Grunde legt.
Um aber das Gesetz selbst zu bewähren, oder einige seiner beson
dern Folgerungen ins Licht zu setzen, kann man wünschen, es auch
in Ebenen, welche schief auf den Schnitt des Prisma's sind, zu
beobachten. Dann füge ich an die verticale Scale den, Fig. 2.
Taf. XVHI. vorgestellten, Hülfsapparat. A'C' ist ein, in Millime
ter abgetheiltes, metallnes Lineal, das sich bei C' in eine kreisför
mige Ebene p'p"P'" endigt, die in halbe Grade abgetheilt ist.
KR ist ein andres, auch in Millimeter abgetheiltes, um die Mitte
C' der Kreiseintheilung bewegliches, Lineal. Auf diesem Lineal ist
in der Richtung seiner Länge eine gerade feste Linie RR gezogen,
welche durch die Mitte C' geht. Wenn man seitliche Ablenkungen
beobachten will, so fügt man den-Arm A'C' horizontal an die ver-
ticale Scale AZ des großen Apparats und befestigt ihn daran durch
eine Zwinge, welche ihn in einer auf diese Scale senkrechten Rich
tung erhält, wie Fig. 2 zeigt. Während man darauf schief nach dein
Lineal RR durch das Krystallprisma hindurchsieht und zwar durch
einen Einfallspunct, den man auf diesem Prisma durch einen
Strich oder sonst ein kleines Zeichen angegeben hat, dreht man
langsam das Lineal um seine Mitte, bis seine Axe RR genau die
Richtung der Ebene, in welcher die doppelte Brechung an der be
trachteten Stelle vor sich geht, einnimmt, welches dann Statt hat,
wenn diese Axe, durchs Prisma gesehen, nicht mehr seitlich verdop
pelt erscheint, indem sich ihr Blid o, an dieser Stelle, auf
ihr Bild e projicirt. Hat man diese Lage gefunden, so läßt man
das Lineal darin, und bemerkt diejenigen seiner Eintheilungen, deren
Auseinanderweichen so beschaffen ist, daß ein Zusammenfallen der
selben Statt hat. Gesetzt dieß zeige sich in möglichst vollkomme
nem Grade in E'O'; dann wrrd der Abstand der Striche E', O'
von der Mitte C' durch die bestehenden Zahlen angegeben; die Nei
gung ihrer Axe RR gegen die horizontale Axe C'A' wird durch die
Kreiseintheilung gemessen, und der Abstand des Mittelpuncts C'
von der verticalen Scale AZ ergiebt sich durch die, auf dieser Axe