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bei der doppelten Brechung.
setzte. Denn für jeden, sowohl gewöhnlichen, als ungewöhnlichen,
Stral müssen diese Winkel einander gleich seyn« Da jedoch hievon
weiter keine Anwendung zu machen ist, so mag es genügen, den
Gang der Lichtstralen im Allgemeinen angegeben zu haben. Die
Kreuzung dieser Stralcn im Innern des Rhomboids laßt sich durch
einen sehr einfachen, von Monge angegebenen. Versuch nachweisen.
Man lasse die Anordnung so, wie sie vorige Figur darstellt, und
schiebe langsam eine Karte über die Fläche A'B', welche auf der
Seite des stralenden Puncts gelegen ist. Wenn sie bis i gelangt
ist, wird sie den einfallenden Stral Li, welcher das ungewöhnliche
Bild giebt, intercipiren. Man wird also den austretenden Stral Si'
verschwinden sehen, obwohl man, nach der Richtung, wo er herzu
kommen scheint, erwarten sollte, das; der Stral SF vorher ver
schwinden müßte. Soll jenes frühere Verschwinden recht deutlich
seyn, so muß man das Auge ganz nahe an das Rhomboid bringen,
wodurch der Winkel 8 vergrößert wird. Um einen Hellen Gegen
stand von kleinem Durchmesser zu haben, kann man das Sonnen
licht durch ein kleines, in eine Karte gestochenes, Loch fallen lassen,
und dies betrachten, oder auch einen schwarzen Punct auf weißem
Papier dazu gebrauchen. Zn jedem Fall muß man sich in einige
Entfernung davon stellen. Denn je mehr sich der stralende Punct
L der Oberflache des Rhomboids nähert, um so näher rückt auch
der Punct R, wo die Stralen sich kreuzen, dieser Oberfläche. Wie
nahe man indeß auch den Punct L daran annehmen mag, wofern
er nur noch außerhalb des Krystalls befindlich ist, so daß die Huyg-
hens'schen Formeln ihre Anwendung auf die davon ausgehenden Licht
stralen finden, wird die Kreuzung der beiden Stralen stets ins
Innere des Rhomboids fallen, und mithin die erörterte Erscheinung
noch Statt haben, obwohl mit verschiednen Graden des Auseinan-
derweichens. Die Taf. XV. Fig. 98 stellt den Fall vor, wo der
stralende Punct und das Auge in einer und der nämlichen, auf den
Flächen des Rhomboids senkrechten, Linie befindlich find.
Betrachtet man so die beiden Bilder eines leuchtenden Puncts
durch ein Rhomboid, so erscheint, welche Lage man auch übrigens
dem Rhomboid geben mag, das gewöhnliche Bild dem Auge immer
näher als das ungewöhnliche: wie sich ebenfalls als Folgerung aus
der Theorie ergiebt.
Um uns den Grund davon klar zu machen, wollen wir Fig*. 99
betrachten, wo, wie vorhin, L der stralende Punct, 8 die Mitte
des Auges und SF der gewöhnliche Stral ist, der durch die Bre
chung, die er bei seinem Durchgänge durch das Mittel ABA'B',
dessen Gegenflächen parallel sind, erfährt, die Richtung nach dem
Auge erhält. Wäre das Auge nur ein mathematischer Punct, so
würde der Stral FS der einzige seiner Art seyn, der zu ihm gelan
gen könnte; da aber die Pupille eine gewisse Ausdehnung hat, so
muß sie begreiflich noch eine gewisse Anzahl andrer gewöhnlicher,
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