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Vom Achromatismus.
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kann man die ausführliche Beschreibung dieser Erscheinungen nach
lesen, so wie die ziemlich hypothetischen Wege, welche Huyghens
zu ihrer Errlarung versucht hat * ** .
Drittes Capitel.
Vom Achromatismus^.
Achromatisch nennt man eine Verbindung zweier oder meh
rerer Prismen der Art, daß die Bilder der dadurch betrachteten
Gegenstände farblos erscheinen. Sollten diese Prismen alle von der
nämlichen Beschaffenheit seyn, so würde die Ausgleichung ihrer Bre
chungen erfolgen, wenn sie gleiche und in der Richtung entgegen
gesetzte Winkel hätten, so daß sie in ihrer Verbindung eine Platte
mit parallelen Flächen darstellten. Dann würden die Stralen nach
ihrem Durchgänge durch dieselben die ursprüngliche Richtung, die sie
vor der Brechung hatten, auch wieder annehmen. Gäbe es aber
Substanzen, die bei ungleichen absoluten Brechungen gleiche Zer
streuungen hervorzubringen vermöchten, so würde man begreiftich
durch Zusammensetzung eines solchen Systems von Prismen aus
ihnen Bilder erhalten, die farblos aber doch zugleich abgelenkt wären.
Es würden sich also dadurch, daß man eine solche Entgegensetzung
bei den krummen Prismen, welche die Ränder der sphärischen Linsen
bilden, anbrächte, zusammengesetzte Objectivgläser erhalten lasten, die,
* Beiläufig mag eine Literatur über mehrere andere atmosphärische Licht-
erscheinungen folgen: Fraunhofer über Höfe und andere atm. Erscheinungen
in Schumacher astron. Abh. 1825, 3. Heft, ausgcz. in der Lihl. uiiiv. Juin.
1826. — Spooncr über Widerschein von Sonne und Mond in den Meeres-
wellen, Pogg. IX. 89. — Förster über Zurückwcrfung, Brechung u. s. w. der
Atmosphäre, Ann. de Ch. et de Ph. XXVI. 431. — K a st »er über Kreuz-
licht in den niedern Luftschichten, in Kastn. Arch. X. 264. — Kries Erscheinung
konvergenter Sonncnstralen, Pogg. V. 89. — Wrcde über die scheinbare Lage
paralleler Stralen in der Atmosphäre und ihre Anwendung zu meteorologischen
Messungen, Pogg. VII. 217. 305. — Nebensonnen mit Ringe» von ungewöhn
licher Lage und Form, Pogg. VII. 529. — Ueber mehrfache Regenbogen, Pogg.
Ann. IV. 111; Kastn. Arch. VIII. 247; Schwcigg. I. N. R. XVI. 416. —
Vcrgl. außerdem das allg. Register zu Gilberts Annalen S. 392.
Arago's Beweis, daß das Licht der Höfe ein gebrochenes ist, Luller, de la
soc. philomat. 1825. 37.
** Formeln zur Berechnung achromatischer Objectivgläser hat Littrow gege
ben in Baumgartcn u. Etting. Zeitschr. III. 129; IV. 257. — Vcrgl. auch
Barlo w und Blair über achromatische Teleskope, deren Objectivgläser Flüssig
keiten sind, in Ldinb. J. of sc. 1828. no. XIV. 335, uo. XV. 93 und
no. XVIII. 220. (ausgcz. im Bull, des sc. math. X. 134); Wollüsten über
Anordnung der Gläser eines dreifachen achromatischen Objectivs in Ami. de Ch.
et de Ph. XXIII. 123 (auch Philos. trausact. 1822. 32). — Royers über
die Einrichtung großer achromatischer Fernrohre in Aun.of phil. Juni 1828. 455.
(Baumg. ti. Ett. Zeitschr. V. 120.)