242
iicht der Himmelskörper,
Jedenfalls wollen wir das Licht nach den eben aufgestellten
Erregungsarten jetzt naher betrachten.
Licht der Himmelskörper. — Man hat über den Ur
sprung des Lichts der Himmelskörper mancherlei Hypothesen aufge
stellt, die jedoch bis jetzt zu keinem genügenden Resultate geführt
haben. Aus dem Umstande, daß das Licht, welches von glühenden
Körpern ausströmt, sie mögen tropfbarflüssig oder fest seyn, stets
zum Theil durch Brechung polarisirt ist, nicht aber das Licht glü
hender Gasarten, kann es einige Wahrscheinlichkeit gewinnen, daß
das Sonnenlicht, welches sich ebenfalls ohne alle ursprüngliche Po
larisation zeigt, wirkliches Gaslicht sey; was auch andere schon von
andern unbestimmteren Gründen aus vermuthet haben.
Das Licht der verschiedenen Himmelskörper zeigt nicht unwich
tige Verschiedenheiten in seiner Intensität, Farbe und vielleicht selbst
manchen andern physischen Eigenschaften. Bouguer folgert aus
seinen photometrischen Beobachtungen, daß das Licht, welches der
Mond zu uns sendet, etwa den 250000sten bis ZOOOOOsten Theil,
Leslie^, daß es den 150000sten Theil des Sonnenlichts betrage;
so daß nach letzterer Schatzung 150000 am Himmel stehende Monde
erst eine, der Tageshclligkeit gleiche, Helligkeit hervorbringen würden.
Hinlänglich bekannt ist, daß man die Fixsterne von den Planeten
daran unterscheiden kann, daß erstere ein funkelndes, letztere ein
ruhiges Licht verbreiten.
Mehrere Fixsterne, namentlich Doppelsterne, sind dadurch aus
gezeichnet, daß sie ein gefärbtes Licht darbieten. So sahen z. B.
H erschel und Struve am Doppelsterne 61 im Schwan den grö-
ßern Stern gelb, den kleinern röthlich aschgrau; eben so beide an y
der Andromeda und an f im Bootes den größern schön gelb, den
andern blau u. s. w. **
Von den verschiedenen Streifen im Farbenspectruin der Fixsterne
ist schon Th. IV. S. 405 die Rede gewesen. — In der Brechbarkeit
ihres Lichts hat man keine Unterschiede vom Sonnenlicht entdecken
können.
Einen Unterschied zwischen Fixstern- und Planetenlicht scheint auch
noch folgende von Förster* ** ^ gemachte Beobachtung anzuzeigen.
„Werden die Sterne, in gleicher Höhe vom Horizont, durch
rin mit einem Prisma verbundenes und sich schnell um seine Axe
drehendes Teleskop betrachtet, dessen Augenglas so weit eingeschoben
ist, daß die Stralen vor ihrer Vereinigung im Focus ins Auge fal
len, so erblickt man bei einigen Fixsternen den so entstehenden Licht
kreis einfarbig, als roth, blau oder gelb; bei andern erscheint er
* Schwcigg. I. XLIII. 192.
** Bergt. Schubert Urwelt und Fixsterne, 87. 106. — Bibi. univ.
XXXVI. 22.
Käst». Ar eh. V. 428.