Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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iicht der Himmelskörper, 
Jedenfalls wollen wir das Licht nach den eben aufgestellten 
Erregungsarten jetzt naher betrachten. 
Licht der Himmelskörper. — Man hat über den Ur 
sprung des Lichts der Himmelskörper mancherlei Hypothesen aufge 
stellt, die jedoch bis jetzt zu keinem genügenden Resultate geführt 
haben. Aus dem Umstande, daß das Licht, welches von glühenden 
Körpern ausströmt, sie mögen tropfbarflüssig oder fest seyn, stets 
zum Theil durch Brechung polarisirt ist, nicht aber das Licht glü 
hender Gasarten, kann es einige Wahrscheinlichkeit gewinnen, daß 
das Sonnenlicht, welches sich ebenfalls ohne alle ursprüngliche Po 
larisation zeigt, wirkliches Gaslicht sey; was auch andere schon von 
andern unbestimmteren Gründen aus vermuthet haben. 
Das Licht der verschiedenen Himmelskörper zeigt nicht unwich 
tige Verschiedenheiten in seiner Intensität, Farbe und vielleicht selbst 
manchen andern physischen Eigenschaften. Bouguer folgert aus 
seinen photometrischen Beobachtungen, daß das Licht, welches der 
Mond zu uns sendet, etwa den 250000sten bis ZOOOOOsten Theil, 
Leslie^, daß es den 150000sten Theil des Sonnenlichts betrage; 
so daß nach letzterer Schatzung 150000 am Himmel stehende Monde 
erst eine, der Tageshclligkeit gleiche, Helligkeit hervorbringen würden. 
Hinlänglich bekannt ist, daß man die Fixsterne von den Planeten 
daran unterscheiden kann, daß erstere ein funkelndes, letztere ein 
ruhiges Licht verbreiten. 
Mehrere Fixsterne, namentlich Doppelsterne, sind dadurch aus 
gezeichnet, daß sie ein gefärbtes Licht darbieten. So sahen z. B. 
H erschel und Struve am Doppelsterne 61 im Schwan den grö- 
ßern Stern gelb, den kleinern röthlich aschgrau; eben so beide an y 
der Andromeda und an f im Bootes den größern schön gelb, den 
andern blau u. s. w. ** 
Von den verschiedenen Streifen im Farbenspectruin der Fixsterne 
ist schon Th. IV. S. 405 die Rede gewesen. — In der Brechbarkeit 
ihres Lichts hat man keine Unterschiede vom Sonnenlicht entdecken 
können. 
Einen Unterschied zwischen Fixstern- und Planetenlicht scheint auch 
noch folgende von Förster* ** ^ gemachte Beobachtung anzuzeigen. 
„Werden die Sterne, in gleicher Höhe vom Horizont, durch 
rin mit einem Prisma verbundenes und sich schnell um seine Axe 
drehendes Teleskop betrachtet, dessen Augenglas so weit eingeschoben 
ist, daß die Stralen vor ihrer Vereinigung im Focus ins Auge fal 
len, so erblickt man bei einigen Fixsternen den so entstehenden Licht 
kreis einfarbig, als roth, blau oder gelb; bei andern erscheint er 
* Schwcigg. I. XLIII. 192. 
** Bergt. Schubert Urwelt und Fixsterne, 87. 106. — Bibi. univ. 
XXXVI. 22. 
Käst». Ar eh. V. 428.
	        
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