Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

Erkältung lint) Erwärmung in unbegränzten Mitteln. 291 
jivciiT, in verschiedene Entfernung gestellter, Thermometer fallen ließ, 
daß dieselbe Quantität Sonnenlichts, mag sie nun concentrirter oder 
verbreiteter seyn, im Erwärmen gleich wirkt *, daß ferner in diesem 
Bezug convcrgirendes und divergirendes Licht ganz gleichen Effect 
hervorbringt. 
Zweites Capitel. 
Gesetze der Erkältung und Erwärmung der Körper 
in unbegränzten Mitteln. 
Fast alle unsere Kenntnisse über die Stralung der Wärme flie 
ßen aus der Beobachtung der fortschreitenden Erwärmung oder Er 
kältung der Körper m verschiedenen Mitteln von gleichförmiger Tempe 
ratur; mögen nun diese Modifikationen blos von dem freien Ausströ 
men der Wärme und der Berührung des Mittels herrühren, oder auch 
die nahe Einwirkung eines andern Körpers zur Ursache haben. Da der 
erstere Fall der einfachere ist, so machen wir billig mir ihm den Anfang. 
Um denselben zu verwirklichen, müssen wir einen Körper neh 
men, Lessen mittlere Temperatur wir in jedem Augenblick erfahren 
können, und nachdem wir ihn bis zu einem gewissen Grade erhitzt 
haben, ihn in einer ruhigen Lust aufhangen, worauf wir mit einer 
Secundenuhr die Fortschritte seiner Abkühlung beobachten. Zu die 
sem Zweck ist nichts geeigneter, als ein cylindrisches Gefäß AB, 
Taf. XX. Fig-. 4, von dünnem Metall, durch dessen ganze Länge 
das gleichfalls cylindrssche Gefäß eines Thermometers hindurchgeht, 
dessen eingetheilte Röhre nach Außen hervortritt. Ein kleines, im 
obern Theil des Gefäßes angebrachtes, Röhrchen dient, kochendes 
Wasser oder irgend eine andere Flüssigkeit einzufüllen, worauf man 
es mit einem genau passenden Stöpsel verschließt, um die Abkühlung 
zu verhüten, welche durch die Verdunstung hervorgebracht werden 
würde. Ist dies geschehen, so bringt man den Apparat in ein Zim 
mer, welches hinlänglich geräumig ist, daß seine Temperatur keine 
merkliche Veränderung dadurch zu erfahren vermag, und hangt ihn 
mittelst dreier dünnen Schnüre darin auf oder setzt ihn auf einen 
hölzernen Fuß, der ihn mittelst sehr weniger Puncte berührt, so daß 
er ihm nur einen unmerklichen Theil seiner Warme entzieht. Man 
sieht alsdann den Stand des innern Thermometers immer mehr 
fallen und bemerkt mittelst einer guten Uhr die Augenblicke, in wel 
chen er zu den verschiedenen Graden der Scale herabkommt. Auch 
beobachtet man die Temperatur des Zimmers mittelst eines, außer 
halb des Einflusses des Gefäßes befestigten, Thermometers. 
* Auf dein weiter gestellten Thermometer wird nämlich das Sonncnbild 
größer, mithin das Licht verbreiteter, enthält aber dieselbe Menge Stralcn; was 
Rumford noch überdies durch Blendungen mit gleicher Oeffuung, die vor die 
Linsen angebracht wurden, sichert. 
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