Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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Temperatur der Erde im Allgemeinen. 
Indeß scheint doch diese Erklärung nicht auf alle Falle zu paffen, 
wo in höherer Temperatur eine geringere Auflöslichkeit als in nie 
drigerer beobachtet wird, und hier bedarf es noch einer genügenden 
Untersuchung der Umstände, von welchen die Erscheinung abhängig 
ist Möglich, daß die verschiedenen Ausdehnungsgrade, welche 
das Lösungsmittel und die gelöste Substanz durch die Wärme erfah 
ren, von Einfluß hiebei sind. 
Zu den noch unerklärten Erscheinungen, welche sich hieran an 
schließen, muß man auch eine Eigenthümlichkeit rechnen, welche der 
Schwefel darbietet, der, wenn er durch lang anhaltendes Schmelzen 
dickflüssig geworden ist, beim Erkalten wieder dünnflüssig wird; eine 
Erscheinung, die zuerst von Bucholz und Gehlen wahrgenommen 
ward, und bei welcher Dumas die Temperaturgrade näher bestimmt 
hat **♦ 
Hinsichtlich speciellerer Erörterungen über den Chemismus der 
Wärme verweisen wir auf Werke der Chemie. 
Neunzehntes Schaltcapitel. 
Temperatur der Erde im Allgemeinen. 
Um die Ursachen, welche zur Erwärmung der Erde zusammen 
wirken, in einem Ueberblick zu umfassen, glaube ich nicht besser thun 
zu können, als wenn ich einen Auszug aus einer Abhandlung F o u- 
rier's^* * ** *** gebe, welcher, indem er analytischen Calcul mit gewis 
sen Erfahrungsdatis in Beziehung setzte, sehr präcise Bestimmungen 
über die hiebei in Betracht kommenden Umstände aufgefunden hat. 
In dem nächsten Schaltcapitel werde ich sodann das Detail der Er 
fahrungsresultate selbst anführen, welche bis jetzt über die einzelnen, 
Arch. Hl. 204. — Richter über die neuern Gegenstände der Chemie. 2tes St. 
S. 118. $.44. 
* Vom citrdnen sauren Kalk lösen nach Pfaff 100 Theile Wasser bei 
0° C. 39 Theile, bei 20° C. 44, bei 80" C. aber nur 9 Theile aus; weshalb 
auch Kalkwasscr in der Kälte nur langsam und schwach von einer couc. Auflösung 
der Citronensäure getrübt wird, aber sogleich in der Hitze. — Auch Kalk ist nam 
haft anflöslicher in der Kälte, als in der Wärme, im Wasser; denn dieses löst 
(»ach Phillips) bei 0" 6. ~i-, bei 100° C. blos - Kalk auf; er theilt 
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diese Eigenschaft mit der reinen und kohlensaure» Magnesia. Endlich ist 
auch ein, neuerdings von Unverdorben entdeckter, organischer Stoff, das 
Animin (vergt. mein Rcpcrt. der org. Ch. II. 451.) zu diesen Substanzen zu 
rechnen. — Das chemisch reine Kochsalz besitzt »ach Fuchs (Kastn. VH. 407) 
im kalten und warmen Wasser völlig gleiche Auflöslichkeit. 
** Bergt. Bucholz und Gehlen in Gehlen I. IV. 304. — Faradah 
in Kastn. Arch. X. 126. — Dumas in Amt. de Ch. et de Ph, XXXVI. 83. 
*** Ami. de Ch. et de Ph. XXXVII. 136.
	        
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