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Temperatur der Erde im Allgemeinen.
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Hiemit in Uebereinstimmung ist ein Resultat, welches Laplace
gefunden hat *♦ In so fern eine Vermehrung oder Verminderung
der mittlern Erdwärme nothwendig eine Veränderung ihres Volu
mens und in Folge dessen ihrer Notation herbeiführen würde, welche
aber nicht beobachtet ist, kann man mit Sicherheit schließen, daß
diese mittlere Temperatur gegenwärtig so gut als stationär seyn muß.
Der Berechnung nach würde nämlich eine Verminderung der mitt
lern Erdwärme von nur 1° C. eine Verminderung der Rotation von
2 Centesimalsecunden herbeiführen. Indem letztre aber seit Hipparchs
Zeiten noch nicht um 0,01 Sec. vermindert ist, kann auch die mitt
lere Erdwärme keine merkliche Veränderung erlitten haben.
Ungeachtet dieses, für die ganze Erde unmerklichen, Erkaltens
ist doch die Gesammtguantität der Wärme, die sie in einer gegebe
nen Zeit verliert, meßbar. Fourier hat, bei den vorigen Daten
stehen bleibend, berechnet, daß die Wärme, welche im Laufe eines
Jahrhunderts durch 1 Quadratmeter Oberfläche der Erde hindurch
geht, um sich in die Himmelsräume zu verlieren, eine Eissäule zu
schmelzen vermögen würde, welche zur Basis diesen Quadratmeter
und zur Höhe ungefähr 3 Meter hätte.
Die Wärmestralen, welche die Sonne unaufhörlich unserem Erd-
körper zusendet, bringen zwei wohl zu unterscheidende Wirkungen dar
auf hervor. Die eine ist periodisch, sie äußert sich in den täglichen
oder jährlichen Variationen der Temperatur und betrifft blos die
äußere Kruste der Erde; die andere ist constant und wird an tiefen
Orten, die z. B. 30 Meter unter der Erdoberfläche liegen, beobach
tet. Die Temperatur dieser Orte erfährt im Laufe des Jahres keine
merkliche Veränderungen, sondern bleibt sich gleich; ist aber sehr ver
schieden in den verschiedenen Klimaten. Sie ist abhängig von der
verschiedenen Art, wie die Sonnenstralen unter verschiedenen Brei
ten auf die Erde continuirlich einwirken, und man kann die Zeit
berechnen, welche hat verfließen müssen, damit die in diesem Be
zug beobachtete konstante Temperaturverschiedenheit zu Stande ge
kommen ist.
Die Gegenwart der Atmosphäre und der Gewässer hat den Ein
fluß, eine gleichförmigere Vertheilung der von der Erwärmung durch
die Sonne abhängigen Temperatur über die Oberfläche der Erde zu
bewirken, vermöge der Strömungen, die sie einleitet, so daß man
keinesweges das Verhältniß der Sonne zu den verschiedenen Breiten
der Erde allein zum Bestimmungsgrunde ihrer klimatischen Tempe
ratur brauchen kann. Die Beobachtungen über den Einfluß dieser
Nebenumstände sind aber bis jetzt noch keineswegs hinreichend zahl-
* Ami. de Ch. et de Ph. XI. 36.; vergl. XIII. 410. XIV. 313. —
Mecan. cel. V. 18. 72. — Conti. des Teinps. 1822. — Bibi. uuiv. XII.
136. — Journ. de phy*. XC. 403.