Ueber Aggregatznstände.
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Nachträge.
Ueber die Aggregatzustande und die damit in Bezug
stehenden Kräfte.
^iot hat das Verhältniß der verschiedenen Aggregatzustände zu
einander und die damit in Bezug stehenden Kräfte nur sehr bei
läufig in seinem Werke-berührt. Man wird jedoch sehr ausführ
liche Belehrung über diese Gegenstände in Gehlers Wörterbuch unter
den Artikeln Eohäsion, Adhäsion, Absorption, Capillari-
tät, Dehnbarkeit, Elasticität, Flüssigket, (Tropfen^)
Dampf, Gas, (Materie, Krystallisation *) finden, die
sämmtlich mehr oder weniger in Bezug mit einander stehen. Hier
mag es genügen, einige neuere einzelne Erfahrungen, welche dort
noch nicht benutzt werden konnten, nachträglich anzuführen.
Gefüge der festen Körper. — Es ist Th.!I. S. 402
erwähnt worden, daß alle festen Körper dem Wesen nach ein krystallis
nifches Gefüge zu besitzen scheinen, das nur öfters zu verworren sey,
um die Eigenschaften der Krystallisation für die ganze Masse bemerklich
werden zu lassen. Savart hat biefür neue Bestätigungen erhalten.
Die Erfahrung zeigte ihm nämlich, daß runde, in der Dicke
ganz gleichförmige, Metallscheiben, in Formen gegossen oder aus gro
ßen Stücken herausgeschnitten oder aus geschlagenen Blechen genom
men, sich in Bezug auf die Schallschwingungen stets so verhalten,
als wenn sie einem Körper von fasrigem oder regelmäßig krystalli-
sirtem Gefüge angehörten. So, wenn man auf denselben die
Klangfigur hervorzubringen sucht, die aus zwei rechtwinklick gekreuz
ten Linien besteht, erkennt man bald, daß ihr inneres Gefüge nicht
nach allen Richtungen gleichförmig ist, denn diese Figur kann nur
in zwei verschiedenen bestimmten Lagen Statt finden, und fast immer
niinmt sie die Gestalt hyperbolischer Bogen an, die von Tönen be
gleitet find, welche mehr oder weniger von einander abweichen, bald
nur um ein fast Unmerkliches, anderemal u>n eine Terz, Quarte
oder selbst Quinte. Platten von Gold, Silber, Kupfer, Zink, Guß
eisen, Schmiedeeisen, Zinn, Blei, Wismuth, Stahl und eine große
Menge Legirungen aus diesen Substanzen, wie Messing, Glocken
metall u. s. w. boten Erscheinungen dar, welche sich denen ganz
analog zeigten, welche man mir Platten aus Holz oder Bergkrystall
die nach verschiedenen Richtungen geschnitten find, erhielt.
Bei allen dem kann eine Masse Metall nicht als ihrer ganzen
Masse nach zu Einem Krystallsystem gehörig angesehen werden; denn
* Diese Artikel sind noch nicht erschienen; vcrgl. hinsichtlich des lcßtcrn Marx
Krystallkunde.