470
Klimatische Wärme.
Dritter Meridio
n von 6l
O w c st l.
Vierter Meridi
rn von 8
0°njcst (.
Breite.
Temp.
Breite.
Teinp.
Kisnrkejewa. .
54 z
4,7
Cumana ...
10
20,5
Nishney-tagilik
58
3,1
Rockfort . . .
18
20,9
Werchoturie. .
59
2,7
Havannah . .
23
18,8
Bogoslowsk. .
60
2,3
Cincinnati . .
39
10,5
Philadelphia .
40
10,2
Es erhellt aus dieser Tabelle, daß die Omellentemperatur sich,
so wie die mittlere Wärme der Luft, unter demselben Parallelkreise
der Breite nicht gleich bleibt. Wenn man durch alle Puncte, die
dieselbe Quellentemperatnr haben, Linien (Jsogeokhermen) zieht
so ähneln diese den Isothermen darin, daß sie dem Aequator nicht
parallel laufen, sind aber übrigens von diesen in mehrern Stücken
verschieden. Eine Tafel, auf welcher die Jsogeokhermen mit den
Isothermen zu besserer Vergleichung zugleich verzeichnet sind, hat
Kupffer seiner Abhandlung beigefügt.
Man findet ferner aus obiger Tabelle, daß die Quellentempe-
ratur abnimmt, und zwar auf regelmäßigere Weise, als die Luft
temperatur. Die Abnahme der Wärme vom Aequator nach den
Polen zu geschieht desto rascher, je mehr man sich dem Parallel
kreise von 45° nähert; höher hinauf geschieht sie wieder minder
rasch, was damit in Zusammenhange steht, daß sie in niedrigern
Breiten niedriger ist, als die mittlere Lufttemperatur; insofern diese
bis 20° Breite sehr wenig abnimmt« Bei einer mittlern Breite
holt die Quellenwärme die mittlere Luftwärme wieder ein, da die
erstere nicht so rasch abnimmt, als die letztere. In höhern Breiten
endlich schreitet die Quellenwärme der mittleren Luftwärme voraus
Für mittlere Breiten kann die Abnahme der mittlern Tempe
ratur nach den Polen zu ungefähr gleich 4-° R. für jeden Breitegrad
gesetzt werden, bei Reduction auf gleiche Hohe über die Meeres
fläche. Dies bestätigt sich u. a. für Petersburg und Moskau.
* Kupffer nennt sie Jsogeotberinen, insofern die Quellentemperatnr mit
der Bodeutcrnpcratur ii 6 erd »stimmt.
** Kupffer findet, daß man die Vcrtheilung der Quellentemperatnr unter
demselben Meridian sehr gnügcnd durch folgende Formel ausdrucken kann:
a — b sin. 2 1 = t
wo a und b zu bestimmende Con staute, 1 die Breite, i die Quellentemperatnr ist.
In der That crgicbt sich eine sehr genaue Uebereinstimmung der Beobachtung und
Berechnung, mit einzelnen Ausnahmen, wenn man für den Meridian von Paris
a =21,3, b = 20,9, für den Meridian von Umco a — 24,4, b = 25, 6,
für den Meridian des Urals a = 22,9, b =: 27,5 und für Dcm von Cumana
a = 24,0, b = 33,7 setzt.