Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

52 
Anwandlung des leichtem Durchgehet 
schiedenen Puncten der unendlich dünnen glühenden Schicht, durch 
welche die Stralung immer erfolgen kann, ausgehen, so wird dies 
hinreichen, auf der ganzen Bahn dieser Theilchen die Unterschiede in 
der Disposition hervorzurufen, die uns die Erfahrung kennen gelehrt 
hat. In der That wird sich, wenn sie zusammen auf die erste 
Oberfläche des zurückwerfenden Körpers gelangen, der einen Theil 
davon zurückwirft, den andern bricht, die Zurückwerfung unstreitig 
vorzugsweise an denjenigen einfallenden Theilchen äußern müssen, die 
am meisten zu ihr disponirt sind; so das; z. B. bei einer unendlich 
starken Zurückwerfungskraft alle diese Theilchen zurückgeworfen wer 
den würden, in welcher Art der Anwandlung sie sich auch befinden 
möchten. Bei einer schwächern Zurückwerfungskraft aber würden die 
Theilchen, welche sich im Augenblick ihres Einfallens in einer An 
wandlung leichtern Durchgehens befinden, die ersten seyn, welche 
durchgelassen werden; und man kann sich einen solchen Grad der 
Stärke denken, wo diese sämmtlich durchgiengen, während die Theil 
chen, die sich in einer Anwandlung des leichtern Zurückgehens be 
finden, sämmtlich zurückgeworfen würden, möchten sie sich nun im 
Anfange, der Mitte oder am Ende dieser Anwandlung befinden. 
Endlich werden bei einem noch schwächern Grade der Zurückwer-, 
fungskraft auch die Theilchen, welche sich zu Anfange oder am Ende 
einer solchen Anwandlung befinden, durchgelassen werden, und blos 
diejenigen zurückgeworfen, die sich in dem stärkern Theil dieser näm 
lichen Anwandlung befinden. So wird sich die Zahl dieser letztem 
bei Abnahme der Zurückwerfungskraft immer mehr vermindern, bis 
diese Kraft auf ihre letzten Grade herabgekommen ist, wo nur noch 
die Theilchen, in unendlich kleiner Anzahl, zurückgeworfen werden, 
die sich gerade genau in der Mitte und größten Stärke ihrer An 
wandlung befinden. In allen Fällen werden von dem Augenblick an, 
wo eine gewisse Anzahl Lichttheilchen durch die erste brechende Ober 
fläche eines Körpers hindurchgegangen sind, sie sämmtlich durch diesen 
Act selbst der Neigung zum leichtern Durchgehen theilhaftig geworden 
seyn; nur aber auf eine mehr oder minder vollständige Weise, je 
nach den mehr oder weniger günstigen Dispositionen, in welchen sie 
sich im Augenblick ihres Einfallens befanden; und da diese anfäng 
liche Ungleichheit sich in der ganzen Ausdehnung des brechenden Kör 
pers, den sie durchlaufen , bis zur zweiten Oberfläche forterhält, so 
wird hiedurch die Wahl der Theilchen bestimmt werden, welche einer 
gegebenen Zurückwerfungskraft vorzugsweise daselbst gehorchen. 
Um dies noch vollends ins Licht zu setzen, wollen wir durch 
ABj Taf. XVII. Fig-. 15, die Länge der Anwandlungen einer ge 
wissen Art Lichttheilchen in einem gegebenen Mittel darstellen, und 
die veränderliche Stärke jeder Anwandlung in ihren verschiedenen 
Perioden durch die Ordinaten einer Curve AMU bezeichnen, deren 
Beschaffenheit wir ganz unbestimmt lassen. Erfodernisse für diese 
Curve sind, daß sie durch die Endpunkte A und B der Anwandlung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.