Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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dieser ersten mit -f-J|4 für den leeren Raum, mit £ für das Was 
ser und mit -|t für das Glas, dessen sich Newton bediente, erhal 
ten worden. 
Jetzt nun ist anzugeben, wie sich diese Bestimmungen bei ver 
schiedenen Schiefen des Einfallens modificiren. Zu diesem Zweck 
ändert Newton die Intervalle der Anwandlungen nach der Tabelle 
der Seite 30 oder vielmehr nach dem, daraus hergeleiteten, Gesetze 
ab, welches er, wie S. 22 erörtert worden, für das Wasser und 
alle andern Substanzen anwendbar gefunden hatte. 
Obwohl diele Verhältnisse nach Beobachtungen an gekrümmten 
Schichten festgestellt worden sind, so ist doch die Anwendung, welche 
Newton davon auf Schichten mit parallelen Oberflachen macht, 
darum nicht minder gültig, weil die verglichenen Dicken alle aus 
Messungen hergeleitet wurden, die auf dem queren Durchmesser der 
Ringe genommen waren; so daß die Stralen, welche jeden Durch 
messer begranzten, durch die dünne Schicht an den Stellen hin- 
durchgiengen, wo die Tangenten ihrer beiden Oberflachen einander 
so gut als parallel waren, wodurch die Dicke, welche sie trennte, 
beständig wurde. 
Nicht mehr anwendbar aber würden die Werthe der schiefen 
Anwandlungen, wie sie aus diesen Beobachtungen hergeleitet wur 
den, seyn, wenn die beiden Oberflächen, durch welche der Stral 
hindurchgeht, hinlänglich geneigt gegen einander wären, daß die 
Längen der Anwandlungen beim Eintritt und Austritt merklich ver 
schieden werden müßten. Durch die Newtonschen Versuche wird 
nichts darüber entschieden, wie sich dann die Anwandlungen bei die 
ser zweiten Oberfläche ändern würden; und dies ist somit ein Punct, 
der noch künftigen Untersuchungen aufbehalten bleibt. 
Die vorigen Bestimmungen, welche aus der Erfahrung selbst 
gezogen sind, enthalten alle Abänderungen unter sich, welche die An 
wandlungen beim Vorgänge der Brechung erleiden. Jetzt müssen 
wir diejenigen ausmitteln, die sie bei der Zurückwerfung erfahren. 
Allein die bis hieher angeführten Beobachtungen können zur Lösung 
dieser Aufgabe nicht dienen, weil die Dünne der angewandten 
Schichten ein Hinderniß abgiebt, die Einflüsse, welche die Stralen 
vor und nach ihrer Zurückwerfung von der zweiten Oberfläche darin 
erfahren, besonders zu beobachten; oder wenigstens lassen sich die 
Anzeigen, welche man aus solchen Versuchen entnehmen kann, nicht 
eher auffassen, als bis man schon durch irgend eine andre Methode 
über die verschiedenen, hier eintretenden, Wirkungen ins Klare ge 
kommen ist. Dies ist Newton durch eine andre Reihe von Beob- 
tungen geglückt, wo er die Ringe in dicken Schichten wahrnehm 
bar machte, in denen sich der Hin- und Hergang der Stralen 
vor und nach der innern Zurückwerfung unterscheiden ließ. Die 
Gesammtheit dieser neuen Erscheinungen führte ihn zu folgen 
dem Satze:
	        
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