Leben släugliclie Invalidität.
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aber einen Einwand gegen dieselben insofern erbeben, als ihnen
die Annahme zu Grunde liegt, dass die Sterblichkeit unter den
invaliden und den nicht invaliden, d. li. in der Gesellschaft zurück-
bleibenden, Personen dieselbe ist. Es wäre aber recht gut aus
führbar gewesen, oben bei der Ableitung der allgemeinen Glei
chungen, S. 101, die Sterblichkeit unter den Austretenden anders,
also beispielsweise grösser anzunehmen, als unter den Zurück-
bleibenden, demnach dem bezeichneten Einwurf von vorn herein
zu begegnen. Ich unterliess aber eine Erweiterung in dieser Kich-
tung, weil vorläufig für die Praxis damit nichts gewonnen ist. Wir
besitzen bis jetzt noch nicht einmal zuverlässige Sterblichkeits
tafeln für verschiedene Stände überhaupt, geschweige denn Be
obachtungen , wie es sich mit der Sterblichkeit von Invaliden
verhält; es schien mir daher angemessen, eine gewisse mittlere
Sterblichkeit, d. h. für beide Classen von Gesellschaftsmitgliedern
dieselbe anzunehmen.
lieber die Construction von Invaliditätstabellen.
Die vorstehenden Untersuchungen liefern uns das Mittel an
die Hand, Invaliditätstabellen zu entwerfen; setzen wir voraus, es
sei für jedes Alter m, m -f- 1, m -f- 2 u. s. w. die Wahrscheinlich
keit p 11 p 2 , p 3 u. s.w. am Ende des nächsten Jahres noch zu
leben gegeben, und es seien fernerhin für die gleichen Alter durch
Beobachtung die Werthe der Wahrscheinlichkeiten q v q 2: q 3 u. s. w.,
im nächsten Jahre bleibend invalid zu werden, ermit
telt, so erhielte man mittelst dieser Werthe, die in der 1. und
2. Columne der folgenden Zusammenstellung (a. f. S.) eingetragen
sind, sofort mit Hülfe der obigen Formeln diejenigen Wahrscheinlich-
keitswerthe, die in den übrigen Columnen angegeben sind und
deren Bedeutung aus den Ueberscliriften hervorgeht. Nur die letzte
Columne 8, welche für jedes Alter die Wahrscheinlichkeit angiebt,
überhaupt in Zukunft invalid zu werden, d. h. einst
im Zustande bleibender Invalidität zu sterben, erfordert noch einige
Bemerkungen.
Für die m-jährige Person ist q i die Wahrscheinlichkeit, im
nächsten, d. h. im ersten Jahre invalid zu werden. Für dieselbe
Person ist die Wahrscheinlichkeit, am Ende des ersten Jahres noch
activ zu sein, w x , im zweiten Jahre invalid zu werden, q 2 , also