Vorbemerkungen.
Schon in den einleitenden Bemerkungen der vorigen Abhand
lung über Invalidität wurde hervorgehoben, dass man auf ein be
sonderes Gebiet von Untersuchungen geführt wird, wenn man bei
der Frage der lebenslänglichen und temporären Invalidität und wie
ich hier hinzufüge, bei der Frage über Sterblichkeit auch noch
die Ursachen in Betracht zieht, welche die Invalidität, beziehungs
weise den Tod herbeigeführt haben. Natürlich denken wir hier
an Ursachen besonderer Art und zwar an diejenigen Fälle,
wo der Eintritt der Invalidität oder des Todes plötzlich, in
Folge von Verunglückung stattfindet. Bei den obigen Unter
suchungen haben wir diese Fälle nicht getrennt gedacht von den
weit zahlreichem, bei welchen die Invalidität und der Tod als
eine natürliche Folge von Krankheit und der Abnahme der Lebens
kraft überhaupt erscheint. Scheidet man aber zum Zwecke spe
zieller Untersuchungen die genannten Fälle aus, so bieten sich
eine Reihe von interessanten Fragen, deren nähere Erörterung die
Aufgabe der vorliegenden Abhandlung bilden soll.
So unvollständig im Ganzen das statistische Material noch
ist, welches uns in der so eben bezeichneten Richtung bis jetzt
vorliegt, so geht doch schon aus den bisher gemachten Beobach
tungen unzweifelhaft hervor, dass die Unglücksfälle oder kürzer,
Unfälle, tödtliche, wie nicht tödtliche, in merkwürdiger und
erschreckend regelmässiger Weise sich wiederholen. In einem grossen
Lande mit zahlreicher Bevölkerung steht die jährliche Zahl der
Unfälle in beinahe constantem Verhältniss zur Volkszahl; unter
allen Todesfällen des laufenden Jahres erscheint regelmässig eine
gewisse Anzahl solcher, die durch Verunglückung herbeigeführt
wurden und dieser Zahl entspricht wieder eine andere, welche die
nicht tödtlichen Unfälle, die Verletzungen umfasst, die bleibende
oder vorübergehende Invalidität erzeugen.
Wie man bei den Untersuchungen über das Sterblichkeits
gesetz im Allgemeinen wohl im Auge behält, dass dieses Gesetz