Full text: Abhandlungen aus der mathematischen Statistik

184 Ueber Unfallversicherung. 
dagegen mit der Versicherung der Reisenden; doch das ist eine 
Frage, auf deren Besprechung wir zurückkommen werden. Im 
Vorstehenden sollten zunächst nur die wichtigsten Ergebnisse der 
statistischen Erhebungen über Unfälle angegeben werden; 
wenn das Vorgeführte lückenhaft und unvollständig erscheint, so 
hat das seinen Grund nicht allein darin, dass in der vorliegenden 
Schrift, die sich mehr der mathematischen Seite der Frage zu 
wendet , nicht auf ausführlichere statistische Zusammenstellungen 
eingegangen werden konnte, sondern auch, weil es wirklich noch 
zu sehr an entsprechendem Beobachtungsmaterial mangelt und weil 
die eigentliche Unfallstatistik einen Zweig der Statistik bildet, der 
erst in neuester Zeit besondere Beachtung gefunden hat. 
Einrichtung bestehender Unfallvcrsicherungsanstalten. 
Die Unfallversicherungsanstalten gehen gegen gewisse Ein 
zahlungen die Verpflichtung ein, ihren Versicherten, respective deren 
Rechtsnachfolgern bestimmte Zahlungen zu leisten, wenn die Ver 
sicherten während des Bestandes der Versicherung ein Unfall trifft, 
der vorübergehende oder bleibende Arbeitsunfähigkeit oder den Tod 
zur unmittelbaren Folge hat. 
Die Einzahlungen, die Prämien, bestehen entweder in einer 
Einmaleinlage, zahlbar beim Abschluss der Versicherung oder 
in periodisch (jährlich, monatlich oder wöchentlich) zu zahlenden 
Summen. 
Die Leistung der Anstalt dagegen besteht entweder in Zahlung 
einer Summe, der Versicherungssumme, an die Erben oder 
Rechtsnachfolger im Falle tödtlicher Verunglückung des Versicherten 
oder in Auszahlung einer »lebenslänglichen Rente« oder 
einer bestimmten dem Unfälle angemessenen Entschädigungssumme 
an den Versicherten, wenn derselbe durch Unfall in den Zustand 
bleibender Invalidität oder Erwerbsunfähigkeit gekommen ist oder 
endlich in einer »täglichen oder wöchentlichen Gelcl- 
verwilligung« bei temporärer, durch Unfall herbeigeführter 
Arbeitsunfähigkeit.
	        
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