und Waldungen, von Gebäulichkeiten, Einfriedigungen, Straßen und
endlich in Gefährdung von Menschen und Thieren.
Auf Grund und Boden wirken nur die Grundlauinen; sie reißen
alle Gegenstände mit sich fort, die mehr oder weniger über die Boden-
oberfläche emporragen, wodurch dann auch der Boden aufgerissen
und durchfurcht wird. Bei nicht gefrornem, weichem Boden ist dies
begreiflicherweise in höherem Grade der Fall, als bei gefrornem.
Diese Risse oder Furchen im Boden können in steilen Lagen
und ganz besonders in wasserzügigem Terrain die Anfänge zu Erd-
abrutschungen und gefährlichen Wasserrinnsalen bilden und sind daher
nicht unbeachtet zu lassen.
Gar manche Lauine bricht in unwirthlichen Felshängen los und
stürzt sich in wilde Schluchten ohne alles Kulturland. Der Schaden
dieser Lauinen liegt darin, daß sie das Verwitterungsmaterial mit
sich in die Tiefe reißen und dort anhäufen, das dann bei Hochwasser
in die kultivirten Ländereien der Thäler hinausgeführt wird.
Dem Weidland bringen die Lauinen, außer durch erwähntes
Aufreißen des Rasens, auch dadurch Nachtheil, daß die höheren
Lagen, von denen der Schnee abfährt, entblößt und darunter liegende,
werthvolle Weiden auf Plateaus und Ebenen mit Lauinenkegeln über
legt werden, die oft erst spät im Sommer völlig wegschmelzen.
Dadurch wird den obern Distrikten die Feuchtigkeit uird Düngung
des Winterschnees und zugleich die gegen Fröste schützende Decke
entzogen, während da, wo der Lauinenkegel lagert, die Weide erst
spät in: Sommer benutzt werden karrn und mit Felsen, Steinen,
Wurzeln, Holz und Gesträuch mehr oder weniger überlegt rvird.
Allerdings treibt die Weide, ivenn das Gras nicht verschimmelt
und verfault ist, da wo der Lauinenschnee gelegen, ungemein kräftig
nach, was theils der starken Tränkung mit Schneewasser, theils aber
auch der düngenden, feinen Erde zuzuschreiben ist, welche die Lauinen
oft mit sich führen. Dagegen kostet das Reinigen der Weiden von
Felsblöcken und Steinen viel Mühe, besonders wenn keine Töbel