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Kommt die Mauer in eine Verflachung des Hanges oder in
eine nur schwach geneigte Fläche zu liegen, so erhält die obere Mauer
seite eine Höhe von l m ; ist der Hang dagegen steiler, so daß ein
Theil der Mauer in den Hang zu liegen kommt, so muß die obere
Seite derselben immerhin 1™ über Boden, d. h. über die Hangfläche
emporragen. Je steiler somit der Hang ist, desto größer wird der
Mauerkörper.
Es werden einfache Trockenmauern angewendet, welche nicht nur
weit billiger als die mit Pflaster erstellten zu stehen kommen, sondern
noch den Vortheil besitzen, daß das Schnee- und Regenwasser, das
sich aus der oberen Seite der Mauer ansammelt, leicht abfließen
kann.
Sehr fehlerhaft wäre es, den Raum hinter der Mauer aufzu
füllen, weil es von Wichtigkeit ist, daß sich möglichst viel Schnee
hinter der Mauer festsetzen könne und einen tiefen Schneesporn bilde,
ferner, daß an dieser Stelle des Hanges das Gefäll möglichst
geschwächt werde. Es ist dies hauptsächlich auch der Oberlauinen
wegen von Wichtigkeit, von welchen später noch die Rede sein wird.
Die beiden Flanken der Mauern sind besonders fest zu erstellen;
bei kleinem, unlagerigem Material wäre hier die Verwendung von
Cement am Ort.
Die Eindeckung der Mauer soll wo möglich mit großen, schweren
Platten geschehen; sind solche nicht zu haben, so ist es rathsam,
hiezu frische Rasenstücke zu verwenden, welche jedoch nicht zum Mauer
körper gerechnet werden dürfen.
Die Länge der Mauern richtet sich, wie diejenige der Pfahl
reihen, nach der Konfiguration des Bodens, und ihre Entfernung
über einander nach der Steilheit und Bedeckung des Hanges; immer
hin darf die Entfernmig etwas größer genommen werden, als bei
Holzwerk, und ist dies bei der Kostenberechnung im Vergleich zu
letzterm in Betracht zu ziehen.