Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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Noch ist als ein Verbaumittel der Eisenstangen zu erwähnen, 
welche vermittelst Bohrlöchern in den Fels eingelassen und mit Holz 
eingedeckt werden *). In der Schweiz sand diese, am Sonnenstein 
berg (Salzkammergutbahn) zur Aussührung gekommene Verbauweise 
bisher keine Anwendung. 
Die Wahl der Bauwerke und das Anpassen derselben an das 
zu verbauende Terrain ist von größter Wichtigkeit, weßhalb diesem 
Gegenstand besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist. 
Fällt der Hang gleichmäßig dachförmig ab, so werden die Pfahl 
reihen und Mauern unterbrochen gestellt, so daß die zweite Reihe 
immer die Zwischenräume der erstern deckt; eine mathematisch genaue 
Anwendung dieser Regel erlaubt indeß das, nie ganz gleichförmige 
Terrain nicht. Aus diese Weise wird die Schneemasse besser und mit 
geringern Kosten an den Boden gebunden, als mit lang fortlaufenden 
Werken, welche aus Weiden auch wegen der nöthigen Durchgänge 
für das Vieh nicht am Orte wären. 
In gewellten Hängen kommen die Verbaue in die Vertiefungen 
zu stehen, gegen welche der Schnee drückt, wohin er verweht wird 
und wo sich das Schmelz- und Sicker- und allfällige Ouellwasser 
ansammelt. In kleinern und größern Mulden sind die Verbaue da 
anzubringen, wo das Gefall der Mulde in dasjenige des darunter 
liegenden Hanges übergeht. 
Wo Felsköpse aus dem Boden hervortreten, sind Verbaue am 
Fuße derselben zu erstellen, wobei wohl zu beachten ist, daß die in 
diesem Fall anzuwendenden Mauern nicht zu nahe an die Felsen zu 
stehen kommen, damit der, von denselben fallende Schnee hinter der 
Mauer genügend Platz zur Lagerung finde. An solchen Köpfen liegen 
sehr häufig die Anbruchstellen von Lauinen in Folge des frühen und 
starken Abschmelzens des Schnees von den dunkeln, sich stark erwärmen 
den Felswänden, oft auch in Folge der Bildung von Schneeschilden. 
0 Von Schneelauinen. Vortrag von M. Moravitz. Wien, 1879.
	        
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