Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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9. Lauinen - Statistik. 
Das Forstinspektorat des Kantons Graubünden hat bereits im 
Jahr 1872 ein Kreisschreiben an die Kreissorstbeamten mit dem Auf 
trag zur Aufnahme einer Lauinenstatistik erlassen und demselben 
Formulare zur Ausfüllung beigelegt. Die Zusammenstellung und 
Bekanntmachung dieser Statistik war bisher nicht möglich, weil 
einige Kreise mit der Aufnahme noch im Rückstände sind. 
Nachdem der Bund im Jahre 1874 ein eigenes Forstinspektorat 
errichtet, wurde vom betreffenden eidgenössischen Departement das 
Projekt einerLauinen-Statistik der gesummten Schweizeralpen entworfen, 
und unterm 7. Januar 1878 wurden die Kantone des eidgenössischen 
Forstgebietes, welche hiebei allein in Betracht kommen, eingeladen, 
durch ihr Forstpersonal die zu diesem Zweck erforderlichen Aufnahmen 
besorgen zu lassen. Dieses Kreisschreiben lautet: 
„Neben den Wildbächen, Bodenabrutschungen und Steinschlägen 
gehören die Lauinen zu den verderblichsten Naturerscheinungen in 
unsern Gebirgen. In unendlich zahlreichen Streifen sind ihre Spuren 
in unseren Gebirgswaldungen sichtbar, intb ihre Zahl nimmt von 
Jahr zu Jahr zu. 
. Die Waldsläche wird dadurch vermindert, der Windschaden ver 
größert und eine Menge wirthschastliche Nachtheile herbeigeführt. 
Bedenkt man ferner, daß durch die Lauinen im Winter und Frühjahr 
der Verkehr auf unseren Landstraßen und das Begehen unserer Gebirgs 
gegenden im Allgemeinen Vielorts gefährdet ist, einzelne Gebäulichkeiten 
und ganze Ortschaften der Gefahr der Verschüttung oder Zerstörung 
ausgesetzt sind und auch alp- und landwirthschaftliche Gründe darunter 
mehr oder weniger leiden, so muß man sich darüber wundern, daß 
nicht schon längst daran gedacht wurde, soweit möglich dem Uebel 
zu wehren und die Lauinen zu verbauen. Es ist dieß erst in neuester 
Zeit in einigen Kantonen geschehen und dabei hervorzuheben, daß 
bisher alle Verbaue, ohne Ausnahme, gelungen sind.
	        
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