Da die Lauinen hauptsächlich durch Waldungen ihren Zug haben,
so liegt es auch zunächst in der Aufgabe des Forstmannes, die Ver
bauung derselben anzuregen, zuleiten und die Entstehung neuer Lauinen
möglichst zu verhüten.
Der erste Schritt nun, der nach unserer Ansicht in dieser höchst
wichtigen Angelegenheit zu thun ist, scheint uns der zu sein, sich einen
Ueberblick zu verschaffen über die Verbreitung der Lauinen in der
Schweiz im Allgemeinen, und sich sodann mit der eigenthümlichen
Beschaffenheit jeder einzelnen Lauine bekannt zu machen.
Es führt uns dies zu einer Lauinenstatistik.
An diese Statistik knüpfen sich sachgemäß geschichtliche Angaben
über die einzelnen Lauinen an, wie über außerordentliche Erscheinungen,
welche mit ihrem Anbruch und Absturz verbunden waren, Art und Größe
ihrer Wirkung und Zerstörung, Verunglückung von Menschen und
Thieren, Größe der angehäuften außerordentlichen Schneemassen und
Aehnliches. '
Aus der Statistik und der besonderen Beschreibung der verderb
lichsten Lauinen wird sich sodann auf die Möglichkeit ihrer Ver
bauung schließen lassen, und wenn dieselbe vorhanden ist, Veran
lassung bieten, auf Verwirklichung dieser Werke Bedacht zu nehmen.
Die Bestreitung der diesfälligen Kosten wird dadurch erleichtert, daß
der Bund sich an denselben, gleich wie an der Wiederaufsorstung
der Lauinenzüge, betheiligt.
Damit nun die schweizerische Lauinenstatistik, verbunden mit
einer Geschichte der Lauinen, gleichförmig aufgenommen und über
sichtlich zusammengestellt werde, zugleich aber auch, um die Arbeit
zu erleichtern und denjenigen Forstbeamten, welche sich mit der Technik
des Lauinenverbaues bisher noch nicht besaßt haben, unterstützend
an die Hand zu gehen, übersenden wir Ihnen angebogene Tabellen
und fügen denselben, in der Voraussetzung, daß Ihr Kanton sich
an fraglicher Arbeit gern betheiligen werde, folgende Erläuterungen
und Instruktion bei: