Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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1) Lauinen, welche schadlos auf Gletscher stürzen, sind nicht 
aufzunehmen. 
2) Die Numeratur ist für den ganzen Kanton fortlaufend ein 
zutragen. 
3) Art der Lauine. Hier verstehen imr unter Oberlauine solche 
Lauinen, welche über ältere Schneelagen abrutschen, an deren Ober 
fläche sich eine feste Firn- oder Eiskruste gebildet hat. 
Gletscherlauinen entstehen, wenn Eis- oder Firnmassen von 
Gletschern sich lostrennen, auf steile Abhänge und über dieselben 
zertrümmert in die Tiefe stürzen. 
Es gibt Lauinenzüge, durch welche die Lauinen, je nach dem 
Schneefall, der Witterung und in Folge anderer Umstände bald in 
der einen, bald in der andern der in der Tabelle angegebenen Formen 
abfahren. In diesem Fall ist der gewöhnlichste Lauinengang anzu 
führen, die übrigen sind beizufügen. 
4) Ursprung. Da wo eine Thalseite, über welche eine Lauine 
abführt, keinen Wald mehr besitzt, ist auf die Höhe der Vegetations 
grenze aus den nächstgelegenen Waldungen zu schließen. 
5) Die Angabe der Gebirgsformation, der Terrainbeschafsenheit 
und der Bodenbedeckung am Ursprung der Lauinen ist für deren Ver 
bauung sehr wichtig. Unter Terrainbeschaffenheit ist anzugeben, ob 
der Boden aus Felsen besteht oder nur stellenweis felsig ist, ob mit 
Geröll bedeckt, fest, locker oder wasserzügig. Die Bodenbedeckung kann 
bestehen aus Rasen, Heidelbeergesträuch, Heide, Alpenrosen, Alpen- 
erlen, Legföhren, Steintrümmern re. 
6) Die Flächenausdehnung einer Lauine ist nicht bei jedem Sturz 
die gleiche Es ist hier, soweit möglich, die größte Ausdehnung des 
Zuges anzugeben, welche die Lauine jemals gehabt. 
Die Länge und Breite der Lauinenzüge ist am leichtesten in der 
Weise zu ermitteln, daß man die Züge in die beste vorhandene Karte 
der betreffenden Gegend einzeichnet. Zur Ermittlung der Länge wird
	        
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