hochstämmig und fest genug, um zuverlässig gegen Lauinen zu schützen;
ja die Alpenerlen können unter Umstünden vielmehr dazu beitragen,
die Gefahr zu vergrößern.
Der Schnee sammelt sich nämlich in denselben zu großen Massen
an und drückt die ohnehin abwärtsgebogenen Stauden fast ganz zu
Boden. Da letztere aber sehr elastisch sind, so drücken sie auf den
Schnee zurück, so daß derselbe nicht als eure Masse fest zusammen
lagert. Wenn nun ein heftiger Wind über die Schneewand hinweht
oder durch wiederholtes Schneien die Masse gar zu groß wird, so
geräth dieselbe schließlich doch in Bewegung und gibt einer verhültniß-
mäßig großen Lauine die Entstehung.
Um nun dieser, durch die Alpenerlen erhöhten Gefahr vorzubeugen,
werden, tute dies im Tavetsch (Granbünden) geschieht, die Alpenerlen
schon bei geringer Höhe derselben über Boden gehauen, in Folge
dessen die Lauinen zwar häufiger, aber immer nur in kleinen Massen
und mit geringer Gefahr abfahren.
Am besten schützt gegen die Lauinen der Hochwald. Die Natur
hat mit demselben die Gebirgshänge auch reichlich bekleidet, der
Gebirgsbewohner aber in seinem Unverstand diese natürliche Schutze
wehre und diesen schönsten Schmuck eines Landes großentheils zerstört.
Auch da, Ivo jetzt Alpenerlen und Legföhren als natürliche Lücken
büßer über große Flächen sich ausbreiten, stunden in früheren Zeiten
größtentheils Hochwaldnngen, und es sollten jetzt jene geringwerthigen
Staudengehölze in diese wieder umgewandelt werden, wozu sich
Arven, Lärchen und Rothtannen am besten eignen. Es ist auffallend,
daß es jetzt noch Forstleute gibt, welche immer noch Alpenerlen und
Legföhren da knltiviren, wo jene werthvolleren Holzarten ebenso gut
gedeihen und weit besseren Schutz bieten würden.
Die Wichtigkeit der Hochwaldungen zum Schutze gegen Lauinen
haben schon die ältesten Bewohner der Alpen erkannt, sie in ihrem
*) Drosen in Bünden.