Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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21. August 1879. Oberalp. Lauinenschneetiefe 1.40™ 
Oberalpbrücke. „ 0.50 m 
27. „ „ Oberalp. „ 0.00™ 
Oberalpbrücke. „ 0.05 ™ 
28. „ „ Die ganze Straße ist schneesrei. 
Der Schneedurchbruch kostete im Jahre 1879 Fr. 1200; die 
Gesammtunterhaltskosten der Straße Gletsch-Furkahotel betrugen bis 
zum 15. September Fr. 6000. 
(Diese Zahlen überschreiten die Normalausgaben ganz bedeutend.) 
Die Lauinen des Laugishorns erreichten den Fuß der Mayen 
wand. 
Die Lauine des Thurmbaches hatte anfangs September auf der 
Grundmoräne des Rhonegletschers noch eine Mächtigkeit von 4.50™. 
Wenn man spät im Frühling noch solche Thäler besucht, so 
kommt einem unwillkürlich der Gedanke, daß es eigentlich zu einer 
neuen, dritten Vergletscherung der Alpen gar keiner so erheblichen 
Aenderung in unsern meteorologischen Zuständen bedürfte, und dies 
fast ohne Herabsetzung unserer mittlern Jahrestemperatur. Eine 
geringe Minderung der mittlern Sommer- und Hebung der mittlern 
Wintertemperatur würde hinreichen, diese enorme Schneemasse, die 
die Lauinen in den Thälern angehäuft, zu erhalten und den Grund 
zu neuen ausgedehnten Gletscherbildungen zu legen. 
Wir leben zwar bereits seit 25 Jahren in einer Zeit allgemeinen 
Rücktritts der Gletscher, nicht nur in den Alpen, sondern in ganz 
Europa sammt Kaukasus, aber diese Periode wird unzweifelhaft, wie 
in frühern Zeiten, wieder in eine solche des Vordringens der 
Gletscher übergehen. 
Die Lauinen, welche unmittelbar auf die Gletscher fallen und 
da ihre Kegel anhäufen, trugen übrigens von jeher und tragen noch 
heute ungemein viel zur Ernährung derselben bei. 
Treten wir jetzt aus das Abschmelzen der Lauinenkegel etwas 
näher ein.
	        
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