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„Am 25. Januar 1689 kam eine Lauine vom Meierhoferberg,
riß viel Holz zusammen, zerstörte 8 Häuser und 1 Mühle und tödtete
13 Personen, von welchen eine Leiche erst den 18. Juli aus dem
Lauinenschnee zu Tage kam."
Im Winter 1807 (vom Januar an gerechnet) wurden 34
Gebäude zerstört, darunter mehrere, die „überhöcht" (d. h. auf der
Bergseite mit Mauern und Erde bis über die Dachhöhe verbaut)
waren. Von einer Staublauine wurde die Windfahne vom Thurm
weggeweht.
In einer Stallung wurden von derselben Lauine 2 Söhne des
M. Salzgeber, Hans und Peter, und 9 Stück Vieh verschüttet. Trotz
aller Anstrengung konnten die beiden Brüder erst am dritten Tag,
nachdem sie 51 Stunden unter'm Schnee gelegen, aufgefunden
werden, der eine todt, der andere, Peter, nachmaliger Landammann,
noch lebend und nur an einem Fuß et)oas gequetscht. Der Schnee
lag 20' hoch auf der „Hofstätte."
Am 29. Januar desselben Jahres brach bei Föhnsturm und
mach achttägigem Schneewetter in Folge eines Abbruches von Wind
schilden, die sich am Schatttschuggen *) und Kühne angehängt hatten,
eine gewaltige Lauine los, die großes Unheil anrichtete.
Das Jahr 1827 begann, laut der Chronik, mit einem sozusagen
dreiwöchigen Schneewetter, während welchem die sog. Platzlauine
dreimal über die Platzhäuser und bis in den Bach stürzte. Innert
der zweiten Woche allein fuhren 8 große Lauinen ab.
Im Hauptthal des Prättigäu wurde am Pauli Bekehrungs-Tag
1689, Morgens 8 Uhr, von einer Lauine, die vom Calmur und
Galanda bis in die Landquart herunterstürzte, innerhalb dem jetzigen
Dorfe Saas, die Nachbarschaft Raschnal zerstört und 20 Personen
verschüttet, von denen nur 4 davonkamen.
9 Tschuggen ist die Bezeichnung für Fels.