Cilfte Vorlesung«
§. '6z.
Am wellrade verhält sich im 'Stande des Gleich
gewichts Kraft zur Last wie der Halbmesser der Welle
zum Halbmesser des Kades, wenn Last und Kraft auf
diese Halbmesser senkrecht wirken.
7 l * Es stp Fig. 71. der Durchschnitt eines Wellrades
senkrecht auf seine Achse; aus dem Mittelpuncte 6 sey der
Halbmesser Ott bis zur Mitte des Seiles senkrecht auf die
Richtung tttz der Lass Q, und der Halbmesser GF sey senk
recht auf die Richtung FP der Kraft F, so iss FOtt für ei
nen mathematischen Wiukelhebel anzusehen, weil die Welle
sowohl als auch die Scheibe für sich im Gleichgewichte sind,
und sich um eine durch den Punct O gehende Ichse drehen
lassen; folglich iss vermöge §. 120 im Stande des Gleich
gewichtes P t Q “ GH ; GF,
I. Wird das Wellrad in Bewegung gesetzt, so be
schreibt die Kraft einen Weg S ~ 2GF.Tr, welcher dem
Umkreise des Rades gleich iss, in derselben Zeit als die Lass
Q sich um eine» Umkreis der Welle s ~ 20tt. n, erhe
bet, weil Welle und Rad zugleich umlaufen, folglich iss
s : S : GH : OF. Es iss aber im Staude des Gleichge
wichtes P : Q = GH : OF; folglich auch P : Q ~s : S;
nähmlich am Wellrade verhalten sich im Stande des Gleich
gewichts Kraft und Last wie umgekehrt ihre in einer und der
selben Zeit zurückgelegten Wege, oder auch umgekehrt wie
ihre Geschwindigkeiten, wenn das Wettrad gleichförmig um
gedrehet wird.
II, Waren die Richtungen der Kraft und Lass nicht
senkrecht auf die Halbmesser des Rades und der Welle ange
bracht, so muß man aus dem Mittespuncte O senkrechte Li
niert aufdie Richtungen der Kraft und Lass gedenken, und
dann verhalten sich vermöge der Lehre des Hebels Kraft und
Last im Stande des Gleichgewichts wie umgekehrt diese senk
rechten Linien. Im Laufrade z. B. ist die Kraft nicht senk
recht auf den Halbmesser angebracht , die Stelle der arbei
tenden Per/on M dem imreren Umfange des Kranzes ist von
der >.j