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Zweyte Äorlesmrg.
I. Wenn auf einet vollkommen glatten horizotttüle»
Flache -AB Fig. 3. ein Körper s — 998 Pfunde ven er- ^
nem Gewichte b = 2 Pfunde mittelst einer horizontalen *
Schnur fortgezogen wird, die über die Rolle Q geführet ist
und man läßt die Keibüng des Körpers a auf der horizon
talen Fläche, das Gewicht und die Steifigkeit der Schnur,
und auch die Reibung und das Gewicht der Rolle, mit ei
nem Worte alle Hindernisse der Bewegung gänzlich bey
Seite, setzet über dieses den in der Zeit t zurückgelegten
Weg AB und die Geschwindigkeit in diesem Puncte r
rr r-, so läßt sich die freye Bewegung des Körpers auf fol- I
gende Art bestimmen. Es ist in diesem Falle die bewegende
Kraft P^=. b, und die bewegte Masse M — a -j- b y weil
beyde Körper a und b durch die bewegende Kraft b müßen j
2 gbt sbt*
beweget werden; folglich ist v~~ —s 3= , und
fl-j—o fl-| "b
4 gbs
v* = wenn man in den allgemeinen Fundamental-
gleichungen (§. 30.) für P und M ihre gehörigen Werthe
setzet, nähmlich es ist L^o,oZir-, v rr 0,062t f und
v* = o,i24j; setzet man nun t = 10 Sec. so ist s =
3,1 Sch. und v = 0,62 Sch. Setzet man AL — 27,9
Sch. so ist die dazu erforderliche Zeit ¿=30 See. und die
in B erlangte Geschwindigkeit v = 1,36 Sch. u.s.w. Kurz
wenn man in (§. 41.) 0,031 gelten läßt, so kau»
man alle daselbst befindliche Formeln für den gegenwärtigen
Fall gebrauchen. Es ist aus diefer Untersuchung auch zu er,
sehen, daß eine sehr kleine Kraft eine» ungemein gros
sen Körper wirklich in Bewegung setzen könnte, wenn
alle außer dem Körper befindliche Hindernisse der Be
wegung gehoben waren, und daß die Trägheit eines Kör
pers (§. ZA. Anmerk.) der bewegenden Kraft sich gar nicht
widersetze, so wie die Reibung sich der bewegenden Kraft
wirklich widersetzet; denn sonst könnte man ein Gewicht fin
den, welches der Trägheit des Körpers das Gleichgewicht
hielte, gleichwie mau ein Gewicht finden kann, welches der
Rei-