Full text: Der Elektromagnetismus

Induction. 
77 
natürlich der Leitungswiderstand, den der elektrische Strom bei beiden 
Erregungsarten erlitt, ganz derselbe.“ Auf diesem Wege gelangte Lenz zu 
dem Satze: 
„Die elektromotorische Kraft, welche der Magnet in Spi 
ralen aus Drähten von verschiedenen Substanzen erregt, ist 
für alle diese Substanzen vollkommen gleich.“ 
Dieses letzte Gesetz hatte vor Lenz schon Faraday auf anderem 
Wege gefunden. 
Hieraus folgt, dass sich in zwei Drähten von verschiedenen Substanzen 
die Inductionsströme wie das Leitungsvermögen dieser Drähte verhalten. 
Dieselben Sätze hat in neuester Zeit Gaugain wieder untersucht und 
bestätigt gefunden. 1 ) 
9. Lenz hat ferner untersucht, in welchem Yerhältniss die Form der 
Spirale zu der Stärke des Inductionsstromes bei einem Eisenkern steht, 
welcher als Anker an einen Magneten gelegt wird. 
Wir haben nämlich aus den vorhergehenden Untersuchungen gesehen, 
dass der elektrische Strom, den eine Windung der Inductionsspirale hervor 
ruft, gleich sein würde jeder beliebigen Anzahl von nebeneinander liegenden 
Windungen, wenn keine Zuleitungsdrähte vorhanden wären. Da aber diese 
stets vorhanden sein müssen, so vermehrt jede grössere Zahl der auf dem 
Anker neben einander liegenden Spiralwindungen die Stärke des Induc 
tionsstromes. Hiernach würde dieser nie das Maximum erreichen, wenn 
man unzählige Windungen neben einander auf den Kern bringen könnte. 
Die Zahl der auf dem Kern neben einander legbaren Windungen ist aber, 
wie man einsieht, durch die Länge des Kernes bedingt. Will man eine 
grössere Windungszahl anwenden, so muss diese über der ersten liegen und 
der zu verwendende Draht länger sein als der der untern Spirale. Dadurch 
wird aber sein Leitungswiderstand auch grösser und mithin der elektrische 
Strom geschwächt. 
Nennen wir die elektromotorische Kraft qp, den Leitungswiderstand der 
ersten Spirale a und den der Leitungsdrähte ß, so erhalten wir als Aus 
druck der Stärke des Inductionsstromes S: 
c _ JP_ 
S a+ß’ 
Kommt nun eine zweite Reihe von Spiralwindungen hinzu, in der wir 
das Stück, um welches sie wegen ihres grösseren Durchmessers länger ist, 
J ) L’institut 22. Jahrgang, Nr. 1088 und 1090.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.