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Vierter Abschnitt. §. 5.
V. /''i. v
Aus den in der letzten Reihe enthaltenen Quotienten geht die Richtig
keit des eben ausgesprochenen Satzes unzweifelhaft hervor,
„dass nämlich die Anziehung zweier Magnete dem
Quadrate der Summe der magnetisirenden Ströme in beiden
Magneten proportional ist.
Die sich zeigenden Abweichungen liegen nur innerhalb der Versuchs
fehler, welche hei einem so complieirten Experiment, wo gleichzeitig zwei
Tangentenbussolen abgelesen und zwei Ströme regulirt werden müssen,
mannigfache Quellen haben.
Ich habe hier zugleich die hei der Tragkraft erhaltenen Resultate mit
aufgeführt, muss jedoch in Bezug auf dieselben, welche hier wegen des
geringen Umfanges der Ströme auch fast dem Quadrate derselben propor
tional erscheinen, auf den folgenden Paragraphen verweisen, in welchem
gezeigt wird, dass für grössere Stromdifferenzen sich nicht genau das
quadratische Verhältniss herausstellt, während für die Anziehung dasselbe
unter jeder Bedingung besteht, wo nicht Sättigung vorhanden ist.
Gleichzeitig beweisen diese Versuche, dass der von Lenz und Jakobi
aufgestellte Satz, die Anziehung verhalte sich wie die Produkte der magne
tischen Intensitäten nicht richtig ist; denn diese Produkte steigen hier etwa
in dem Verhältnisse 168, 322, 600 und 858, während die Anziehung in dem
vorn berechneten Verhältnisse von 0,09: 0,137: 0,25 und 0,36 wächst.
Der Irrthum jener Physiker ist unstreitig daraus hervorgegangen, dass in
beiden Fällen das Verhältniss des Quadrats der Ströme eintritt, sobald die
Intensitäten beider Magnete gleich sind, und sie nur für diesen Fall Versuche
angestellt haben.
5. An diese Untersuchung, welche den allgemeinsten Satz der Anziehung
feststellt, schliessen sich nun noch mehrere von mir angestellte Versuche, deren
Aufzählung jedoch zum grossen Theile erst dann am Orte ist, wenn der Ein
fluss verschieden geformter Anker eine klarere Einsicht in die Sache, so
weit sie bis jetzt gediehen ist, gegeben haben wird. Wir werden daher
später auf die Anziehung zurückkommen müssen, ich kann aber nicht unter
lassen, einiger Fälle Erwähnung zu thun, an die sich die hierher gehörigen
Untersuchungen anderer Physiker knüpfen.
Ich habe die Kraft gemessen, mit der ein Anker von einem Magneten
in verschiedener Entfernung festgehalten wird. Diese Kraft wechselt mit
der Form und mit der Entfernung der Anker vom Magneten. Es werden
in sehr grosser Nähe vom Magneten Anker mit kleinerer Berührungsfläche
mit grösserer Kraft gehalten als die, welche eine grössere Berührungsfläche