Full text: Der Elektromagnetismus

Yerhältniss der Anziehung zur Stromstärke. 
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und das Gewicht l trägt, wodurch der Hebel aequilibrirt werden kann. An 
dem Pfosten, welcher die Leitscheibe trägt, ist ein Bügel m n, der mit den 
Stellschrauben o und p zur Arretirung des Hebels dient. P ist ein Lauf 
gewicht, das an einer Schneide hängt, die von dem mit zwei Rollen ver 
sehenen Wagen getragen wird, und durch eine gabelförmig sich endigende 
Stange S T, in welche das Getriebe R greift, sanft hin und her bewegt 
werden kann. Der Wagen trägt ein an einem Bügel befestigtes Bleiloth, 
das mit einer am Wagen befindlichen Spitze coiincidiren muss, um sich der 
horizontalen Lage des Hebels zu versichern. Die Entfernung vom Hypo- 
mochlium des Hebels bis zum Aufhängepunkte des Gegengewichts beträgt 
50". Die Pole des Hufeisens sowohl als die des Ankers sind cylindrisch 
abgerundet. Auf der einen Seitenfläche des Hebels befindet sich die Ein- 
theilung in j 1 ,/'. 
8. Die Messungen mittelst dieses Apparates führten Lenz und Jakobi 
zu dem Urtheil, „dass die Tragkraft zweier Elektromagnete oder eines Huf 
eisens und seines Ankers ein viel zu complicirtes Phänomen sei, als dass ein 
so einfaches Gesetz, wie das quadratische oder das einfache, demselben 
genügen sollte.“ Sie suchen^ den Grund der ungenügenden Resultate mit in 
der Art, wie das Abreissen des Ankers stattfindet. Sie sagen: „ Schon der 
Umstand ist hier von grosser Bedeutung, dass beide Arme des beweglichen 
Hufeisens oder Ankers nie zu gleicher Zeit abgerissen werden, was um so 
auffallender stattfindet, je stärker der Strom und also die Anziehung ist.“ 
Nach meinen Erfahrungen ist das nichtgleichzeitige Abreissen des 
Ankers ein geringerer Uebelstand als die ungenaue Berührung zwischen 
Magnet und Anker überhaupt, auf die uns der weitere Verlauf der Unter 
suchungen noch zurückführen wird. Dass bei den vorliegenden Versuchen 
das ungleichzeitige Abreissen des Ankers störend wirkte, scheint darin seinen 
Grund gehabt zu haben, dass der Anker unbeweglich mit dem Abreiss- 
Hebel verbunden war. 
9. Da nun die Versuche mit Hufeisen von Lenz und Jakobi unter 
anderen Bedingungen angestellt waren, als die mit geraden Elektromagneten, 
indem im letzten Falle die Anziehung, im ersten dagegen die Tragkraft 
gemessen worden, so war immer noch die Frage, ob nicht ein zwischen 
Anker und Hufeisen gelegtes Stück Papier oder Brettchen, dasselbe Gesetz 
wie bei den geraden Elektromagneten hervortreten lassen würde. 
Ich habe diesen Versuch unternommen und mich dazu eines Apparates 
in Art einer römischen Wage bedient. 1 ) An dem kurzen Hebelarme wurde 
D Pogg. Ann. 74 pag. 467. 
Dub, Elektromagnetismus. 9
	        
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