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Fünfter Abschnitt. §. 7.
*) Pogg. Ann. 47 pag. 237 u. ff. 2 ) Ebendas. 42 pag. 307.
Aus diesen Reihen erhellt, dass die Anziehung zwischen einem
Stahlmagneten und einer Spirale fast den Stromstärken
proportional ist. Das Wachsen des Yerhältnisses in der Colonne -~
wird dadurch hervorgerufen, dass der Stahlmagnet, wie Lenz und Jakobi
nachgewiesen haben, 1 ) immer noch Magnetismus annimmt, welche Zunahme
dann dem Quadrate der Stromstärke proportional ist, so dass sich eine
genügende Uebereinstimmung der Rechnung mit den gemessenen Gewichten
herausstellt, wenn man annimmt, dass die Stromstärke zu den Gewichten in
der Relation der Formel
as — bs- = m
steht, wo a und b Constanten bedeuten, v. Feilitzsch hat daher aus den
Stromstärken die Gewichte nach der Formel
1,868 s 0,35 s 2 — m 1
berechnet, und so die in der vierten Colonne gegebenen Werthe erhalten,
welche die Richtigkeit der aufgestellten Behauptung darthun. Wir sehen
mithin aus diesen Yersuchen, dass die Anziehung zwischen Stahl
magnet und Spirale zwar zum grössten Theile der Stromstärke
einfach, dass aber ein kleiner Theil dem Quadrate derselben
proportional ist.
4. Auf dieses Prinzip der Anziehung eines Magneten durch eine
galvanische Spirale ist die Becquerel’sche Waage gegründet, 2 ) welche
Lenz und Jakobi bei ihren Untersuchungen als Strommesser benutzten.
Die Beschreibung derselben giebt der Erfinder selbst folgendermassen:
„Man nehme eine Probirwaage, die noch für ein Bruchtheil eines
Milligrammes einen Ausschlag giebt, hänge an jedes Ende des Balkens
mittelst einer senkrechten Stange eine Schale und einen Magnetstab, mit
dem Nordpol nach unten, und befestige darunter, durch ein geeignetes
Gestell, zwei Glasröhren von solcher Weite, dass die beiden Magnete
hineintreten können, ohne die Wände zu berühren. Um jede dieser Röhren
wickle man einen mit Seide besponnenen Kupferdraht, so dass zehntausend
Windungen gebildet werden.“ Leitet man durch diese Windungen, sobald
sich die Magnetstäbe in den Axen derselben befinden, einen Strom, so
werden die Magnete in die Spiralen hineingezogen oder herausgestossen, je
nach der Richtung des Stromes. Richtet man nun das eine Gewinde so
ein, dass es den Magneten hineinzieht, während das andere den über sich