Full text: Der Elektromagnetismus

*) Pogg. Ann. 94 pag. 584. 2 ) Ebendas. 80 pag. 34. 
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Fünfter Abschnitt. §. 7. 
Die Messungen werden nun nach dem Satze, dass die Magnete im 
Verhältniss der Stromesintensitäten abgestossen werden, in der Weise 
angestellt, dass auf die gehobene Waageschale so lange Gewichte aufgelegt 
werden, bis der Balken wieder horizontal hängt. Die zur Tarirung nöthigen 
Gewichte geben dann direkt das Verkältniss der angewandten Ströme. 
Was früher in Bezug auf die verschiedenen Drähte heim Multiplicator 
gesagt ist, gilt auch für die Becquer e Esche Waage. Man bedarf für 
nicht eben schwache Ströme ganz anderer Drahtrollen als für starke, und 
nichtsdestoweniger hemmen dieselben immer noch den Strom. Nur bei 
Versuchen mit sehr starken Strömen, welche sehr grosse Magnete herstellen, 
dürfte die genannte Waage den Vorzug vor der Tangentenbussole haben, weil 
sie viel weniger von den in ihrer Nähe befindlichen starken Magneten 
afficirt, wird, als die frei schwebende Nadel der Tangentenbussole. Bei 
meinen Versuchen mit 3' langen und 6 — 8" dicken Magneten war 
ich z. B. nicht im Stande, bei einer 20' grossen Entfernung der Bussole 
von dem nächsten Magneten, den angewandten Strom mittelst der Tangenten 
bussole zu messen, wenn derselbe zugleich durch die Spirale der Magnete 
lief, weil diese immer noch stark auf die Nadel einwirkten. l ) 
5. Nach einer ebenfalls auf der magnetischen Anziehung einer 
Spirale beruhenden Methode,welche von der der Becquerel’schen Waage 
abweicht, misst v. Feilitzsch die Intensität des galvanischen Stromes. 
Er sagt darüber selbst am Schlüsse seiner Abhandlung : 2 ) 
„Wenn nun die hier angegebene Methode, elektrische Ströme zu 
messen, auf einige Genauigkeit Anspruch machen darf, so hat sie nichts 
destoweniger die grossen Nachtheile der Unbequemlichkeit in der Beob 
achtung, der Weitläufigkeit der Rechnungen und des geringen Umfanges 
der messbaren Stromstärken.“ Die Methode besteht darin, dass auf einem 
Maassstahe, der in der Mitte den Nullpunkt trägt, über welchem eine 
Magnetnadel an einem Coconfaden hängt, auf der einen Seite eine galvanische 
Spirale und auf der andern ein Stahlmagnet sich befinden. Beide kehren 
denselben Pol der zwischen beiden befindlichen Magnetnadel zu und lenken 
sie mithin nach entgegengesetzten Seiten ab. Kennt man nun die Intensität 
des Stahlmagneten und verschiebt denselben so lange, bis die Nadel auf 
Null ihres Theilkreises steht, so lässt sich aus der Entfernung dieses von 
dem Mittelpunkt der Nadel auf die Intensität des Magnetismus der Spirale 
schliessen. Da nun der eine Spirale durchfliessende galvanische Strom 
dem Magnetismus derselben proportional ist, so ergiebt die Entfernung des
	        
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