*) Pogg. Ann. 94 pag. 584. 2 ) Ebendas. 80 pag. 34.
186
Fünfter Abschnitt. §. 7.
Die Messungen werden nun nach dem Satze, dass die Magnete im
Verhältniss der Stromesintensitäten abgestossen werden, in der Weise
angestellt, dass auf die gehobene Waageschale so lange Gewichte aufgelegt
werden, bis der Balken wieder horizontal hängt. Die zur Tarirung nöthigen
Gewichte geben dann direkt das Verkältniss der angewandten Ströme.
Was früher in Bezug auf die verschiedenen Drähte heim Multiplicator
gesagt ist, gilt auch für die Becquer e Esche Waage. Man bedarf für
nicht eben schwache Ströme ganz anderer Drahtrollen als für starke, und
nichtsdestoweniger hemmen dieselben immer noch den Strom. Nur bei
Versuchen mit sehr starken Strömen, welche sehr grosse Magnete herstellen,
dürfte die genannte Waage den Vorzug vor der Tangentenbussole haben, weil
sie viel weniger von den in ihrer Nähe befindlichen starken Magneten
afficirt, wird, als die frei schwebende Nadel der Tangentenbussole. Bei
meinen Versuchen mit 3' langen und 6 — 8" dicken Magneten war
ich z. B. nicht im Stande, bei einer 20' grossen Entfernung der Bussole
von dem nächsten Magneten, den angewandten Strom mittelst der Tangenten
bussole zu messen, wenn derselbe zugleich durch die Spirale der Magnete
lief, weil diese immer noch stark auf die Nadel einwirkten. l )
5. Nach einer ebenfalls auf der magnetischen Anziehung einer
Spirale beruhenden Methode,welche von der der Becquerel’schen Waage
abweicht, misst v. Feilitzsch die Intensität des galvanischen Stromes.
Er sagt darüber selbst am Schlüsse seiner Abhandlung : 2 )
„Wenn nun die hier angegebene Methode, elektrische Ströme zu
messen, auf einige Genauigkeit Anspruch machen darf, so hat sie nichts
destoweniger die grossen Nachtheile der Unbequemlichkeit in der Beob
achtung, der Weitläufigkeit der Rechnungen und des geringen Umfanges
der messbaren Stromstärken.“ Die Methode besteht darin, dass auf einem
Maassstahe, der in der Mitte den Nullpunkt trägt, über welchem eine
Magnetnadel an einem Coconfaden hängt, auf der einen Seite eine galvanische
Spirale und auf der andern ein Stahlmagnet sich befinden. Beide kehren
denselben Pol der zwischen beiden befindlichen Magnetnadel zu und lenken
sie mithin nach entgegengesetzten Seiten ab. Kennt man nun die Intensität
des Stahlmagneten und verschiebt denselben so lange, bis die Nadel auf
Null ihres Theilkreises steht, so lässt sich aus der Entfernung dieses von
dem Mittelpunkt der Nadel auf die Intensität des Magnetismus der Spirale
schliessen. Da nun der eine Spirale durchfliessende galvanische Strom
dem Magnetismus derselben proportional ist, so ergiebt die Entfernung des