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Sechster Abschnitt. §. 8.
') Pogg. Ann. 86 pag. 560.
denen an geraden Stäben, das andererseits in Zweifel gezogene Gesetz fester
begründen musste.
Die Hufeisen wurden einer Deklinationsnadel so gegenüber gestellt,
dass die Verlängerung der Verbindungslinie der Mittelpunkte beider Pol
flächen in der Horizontalebene senkrecht auf den magnetischen Meridian
den Mittelpunkt der Nadel traf. In dieser Weise zeigten Hufeisen von ver
schiedenem Durchmesser bei gleichem Abstande und gleicher Länge der
Schenkel nachstehenden freien Magnetismus:
Freier Magnetismus von Hufeisen mit 6" langen Schenkeln
♦
bei gleicher magnetisirender Kraft.
Durchmesser
der Kerne
= d
Ablenkung
der Nadel
= V
tg V
J/ d
tg V
y d
3/ u
/4
27°
0,5095
1,732
295
1"
O
Y-H
CO
0,60086
2
300
iy 2 "
37°
0,75355
2,45
308
2"
41°
0,8693
2,828
307
Die in der letzten Colonne verzeichneten Quotienten sind so nahezu
gleich, dass diese Versuche wie die mit geraden Stäben, den Satz
bestätigen, dass der freie Magnetismus der Hufeisen sich wie die
Wurzeln der Kerndurchmesser verhält.
2. Vor diesen Versuchen hatte ich bei der Prüfung der Tragkraft der
Hufeisen eine Reihe erhalten, 1 ) welche dafür zu sprechen schien, dass diese
Tragkraft dem Quadrate des Kerndurchmessers proportional sei. Da nun
die obige Reihe mit einem solchen Resultat in Widerspruch stand, unter
nahm ich einen Versuch, welcher über die Ursache der dort gemachten
Beobachtung Aufschluss geben musste.
Die Versuche, welche ein von dem Gesetz abweichendes Resultat
gegeben hatten, waren mit zweien Magneten angestellt, deren einer 1" und
deren anderer V a " Durchmesser hatte. Die Werthe der Tragkraft, welche
diese beiden Magnete ergaben, verhielten sich annäherungsweise wie die
Quadrate der Durchmesser, doch war dies bei hohen Stromstärken in
grösserem Maasse der Fall als bei niedrigen. Dies führte zu der Frage,
ob nicht eingetretene Sättigung den Va" starken Magneten hinter dem
eigentlichen Verhältniss seiner Kraft zu dem 1" starken zurückgelassen
hätte.