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Oersted’s Entdeckung.
1. Schon lange vor der Bekanntschaft mit dem Elektromagnetismus
hatte man den Einfluss der Elektricität auf magnetisirhare Körper beob
achtet. Man hatte nicht allein Stahlinstrumente durch einen Blitzschlag
oder andere starke elektrische Entladungen magnetisirt, sondern sogar den
Magnetismus von Magnetnadeln durch dieselbe Ursache umgekehrt gefun
den. In Folge von dergleichen Beobachtungen bemühte man sich, gestützt
auf die Ansichten der dynamischen Naturphilosophie, dass die sogenannten
imponderabelen Stoffe die Aeusserungen einer Urkraft seien, den Beweis
für die Behauptung zu führen, dass Magnetismus und Elektricität identisch
wären. J. W. Ritter besonders stellte den Satz auf, und suchte dafür den
experimentellen Beweis zu liefern, dass jede Yoltaische Säule ein Magnet sei,
und ihre Elektroden magnetische Polarität zeigen. 1 ) Er behauptete, dass
eine Nadel, die aus Silber und Zink bestand, sich in den magnetischen Meri
dian gestellt habe, und durch die Pole eines Magneten leicht angezogen und
abgestossen worden sei. Ergab ferner an, dass es ihm gelungen sei, einer Gold
münze positive und negative elektrische Pole zu ertheilen, indem er sie in
einen galvanischen Strom brachte, und die so mitgetheilte Polarität sei vom
Golde beibehalten worden, nachdem es mit anderen Metallen in Berührung
gekommen war, und scheine deshalb an der Natur des Magnetismus Theil zu
haben. Diese Yersuche erweckten bei Ritter eine unbestimmte Vorstellung,
dass elektrische Verbin düngen, wenn sie ihre elektrische Spannung nicht
äusserten, in einem magnetischen Zustand sich befänden, und dass eine Art
] ) Beiträge zum Galvanismus II. 55, Gilbert Ann. 26 p. 21 (1807), Ann. de
Chem. 64 p. 80.