Full text: Der Elektromagnetismus

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Siebenter Abschnitt. §. 9. 
wo 2J die Summe der Werthe des erregten Magnetismus aller Querschnitte 
und a einen constanten Factor bedeutet. 
Aus dieser Formel folgt, dass der Magnetismus bei verschiedenen 
Dimensionen derselbe bleiben muss, wenn Durchmesser und Länge einander 
proportional wachsen, sobald bei gleicher Länge des Spiraldrahtes dieser 
den Kern eng umschliesst, und dass unter diesen Verhältnissen auch bei 
verschiedenen Drahtlängen der Magnetismus diesen Längen proportional ist. 
So, denke ich, geben also doch die Untersuchungen Aufschluss über 
die Zweifel Joule’sund widerlegen gleichzeitig den von Thomson aus 
gesprochenen Satz. Denn nach allen vorn angeführten Untersuchungen 
wird nicht in ähnlich liegenden Punkten gleiche Kraft erregt. In ähnlich 
liegenden Punkten ist bei gleichem Strome die Kraft der Windungszahl der 
Spirale und der Wurzel aus Länge und Durchmesser des Magneten pro 
portional. Ist dagegen bei verschiedenen Dimensionen des Kernes die 
Drahtlänge so gewählt, dass die Windungszahl dieselbe bleibt, so ist der in 
ähnlich liegenden Punkten erregte Magnetismus dem Produkte 1/d.l pro 
portional. 
Wendet man daher zu ähnlichen Stäben Spiralen an, deren Draht 
längen sich wie die Quadrate der linearen Stabdimensionen verhalten, so 
wird die Windungszahl diesen Dimensionen proportional vermehrt, welche 
schon unter übrigens gleichen Bedingungen eine verhältnissmässige Ver 
stärkung des Magnetismus bewirkt. 
Die endliche Consequenz, welche man aus dem Thomson’schen Satze 
ziehen müsste, wäre die: Wenn ähnlich liegende Punkte, also z. B. auch die 
Endflächen der Kerne, unter den angegebenen Bedingungen dieselbe Kraft 
äussern, so muss jeder Magnet von beliebiger Grösse, mit jeder beliebigen 
Windungszahl umgeben, bei gleichem Strome denselben freien Magnetismus 
äussern, d. h. der Magnetismus ist nur von der Stromstärke abhängig. 
Diesen Satz wird wohl Joule selbst nicht zugeben.
	        
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