314
Achter Abschnitt. §. 1.
aber, dass diese Unterbrechung plötzlich eintritt. Dieses momentane
Aufhören der Wirkung ist aber bei einer unmittelbaren Berührung weder
zwischen Anker und Magnet, noch zwischen zweien Magneten möglich. Man
kann daher irgend welche elektromagnetische Einrichtung nur dadurch
brauchbar machen, dass man die aufeinanderwirkenden Pole zwar in grosse
Nähe, aber nicht zur Berührung kommen lässt, kurz, dass man die Anziehung
und nicht die Tragkraft zu einer alternirenden Bewegung benutzt. Zu einer
solchen Anwendung zeigen sich aber die meisten der folgenden Formen
weniger brauchbar als einfache Cylinder, daher hat man eine ausführlichere
Untersuchung ihrer Wirkung unterlassen, nachdem man sich von diesem
Factum überzeugt hatte.
Eine zweite Ursache, welche die bisherige Vernachlässigung dieses
Theiles der Untersuchungen veranlasst hat, ist ohne Zweifel die Kost
spieligkeit derselben. Während Elektromagnetkerne von einfacher cylin-
drischer Form ohne grossen Kostenaufwand herzustellen sind, würde die
Herstellung einer hiervon abweichenden Gestalt, in den verschiedenen
Uebergängen, die Experimente sehr theuer machen.
In Folgendem ist das bis jetzt über diesen Gegenstand Vorhandene in
der Hauptsache wiedergegeben.
2. Mehrere von der gewöhnlichen Form abweichende Elektromagnete
sind von Joule in Manchester erfunden.
Vor allen verdient eine Form eines Hufeisenelektromagneten Erwäh
nung, l ) deren Beschreibung M o h r in Pogg. Ann. 51 p. 3 7 6 giebt. Dieser Magnet
hatte die Form, welche entsteht, wenn man einen hohlen Eisencylinder von
dem Querschnitte a db c, Fig. 74, an der Stelle der Linie a b seiner Längs-
axe parallel durchschneidet und nun das Stück ach als ein Hufeisen,
dagegen a d b als Anker betrachtet. In seiner Längsrichtung bietet dieser
Magnet die Ansicht in Fig. 75 dar. Jedes der beiden Stücke ist mit drei
Fig. 74. ö