Die Tragkraft bei verschieden geformten Ankern.
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Die Untersuchungen über die Form der Magnete und Anker haben bis
jetzt zu folgenden Resultaten geführt:
1. Die Wirkung der verschiedenen Magnetformen, welche
man bis jetzt untersucht hat, stehen im Ganzen den einfachen
Stäben oder Hufeisen nur Hinsichts der Tragkraft voran,
wogegen eine Anwendung derselben für Wirkungen auf einige
Entfernung sich unvortheilhaft zeigt.
2. Ebenso ist eine Abweichung der Magnetenden von der
einfachen cylindrischen Fortsetzung des ganzen Kernes meist
nur bei der Tragkraft von Einfluss.
3. Eine Zuspitzung sehr kräftiger Magnetkerne zeigt
sich auch dann günstig, wenn man eine möglichst intensive
Wirkung des freien Magnetismus auf einen kleinen Raum con-
centriren will, obgleich auch für diesen Fall die gesammte
Kraftäusserung der eines nicht zugespitzten Magnetendes
nachsteht.
4. Die Anziehung wächst mit der Länge der Anker, so
lange diese kürzer sind als der Magnet.
5. Die Anziehung nimmt mit dem Durchmesser der Anker
ab und ist diesem proportional, wenn der Magnetkern in dem
selben Yerhältniss abnimmt.
6. Die Anziehung wächst mit der Masse des Ankers, ohne
gerade derselben proportional zu sein; sie ist am grössten,
wenn die Polfläche eben und von demselben Durchmesser wie
der Anker ist.
7. Die Anziehung wächst mit der Masse des Ankers, wenn
dieser gleichen Durchmesser mit dem Magnetkerne hat und
die Länge des letzteren nicht übersteigt.
8.. Die Anziehung ist im Ganzen dieselbe bei gleicher
Masse des Ankers.
9. Für eine jede magnetische Intensität tritt das Maxi
mum der Tr agkraft bei einer bestimmten Grösse der Berüh
rungsfläche ein, welche Erscheinung in der, stets in gleicher
Weise vorhandenen, mangelhaften Berührung ihren Grund
hat. Durch diese Erscheinung werden die hei der Anziehung
beobachteten Gesetze ahgeändert.